Willkommen bei Herbert Latscha

Hallo Verwandte, Freunde und Bekannte.

Dies ist meine neue Webseite. Ich habe sie bei Jimdo angemeldet, weil sie dort kostenlos ist. Dafür müssen wir Werbung in Kauf nehmen, lasst euch aber davon nicht stören. wenn ihr sie nicht wollt, ignoriert sie einfach.

Solltet ihr Anregungen oder Veränderungen empfehlen, so lasst es mich wissen.

Schreibt mir e-mails so viel ihr wollt an herbertlatscha@gmx.de.

Ich werde für jede einzelne dankbar sein und darauf reagieren. Ich bin auch bei  facebook unter meinem Namen zu finden.

Zunächst etwas zu meiner Familiengeschichte.

Der von mir angelegte Stammbaum umfasst mittlerweile über 10000 Personen. Davon weit über 1000 mit dem Namen Latscha, Latschar und Lattschar und sonstigen Abwandlungen, im amerikanischen Raum wie Latschaw, Latshaw, Latsha oder Latcha bzw. die Urform aus der Jurassischen Schweiz, wie Lachat.  

  Meine liebste Beschäftigung ist Radrennen fahren. Noch lieber ist es mir natürlich, wenn ich nach der Anstrengung ganz oben stehe auf dem Siegertreppchen, wie auf dem

nebenstehenden Bild. Den Hintergrund bildet dabei im übrigen das Münchner Olympiastation.

Die Geschichte der Familie Latscha

 

 

                       aufgeschrieben von Herbert Latscha im Jahre 2011

  

Am 5.Januar 1527 wurde Felix Manz nach einem offiziellen Gerichtsurteil mitten in Zürich im Fluss Limmat ertränkt. Er war damit der erste Märtyrer der Täufer. Mit ihm sollten in den nachfolgenden Jahrhunderten viele hunderte Personen dieser reformierten Glaubensrichtung dasselbe Schicksal erleiten. Alles angefangen hatte es in den Reformationswirren Anfang des 16. Jahrhunderts. Neben Luther in Deutschland war es in erster Linie Ulrich Zwingli, der in der Schweiz eine Reform der katholischen Kirche forderte. In seinem Gefolge entwickelten sich jedoch auch radikalere Ideen. So zum Beispiel die Ablehnung der Kindertaufe durch die von ihren Gegnern, zu denen auch Zwingli gehörte, so genannten Wiedertäufer. Zwingli hatte einen starken Rückhalt in Zürich und so kam es, dass dort diese erste Verurteilung eines Täufers erfolgte. Aber die Ideen von Felix Manz und seiner Mitstreiter waren trotzdem nicht aus der Welt zu schaffen. Sie verbreiteten sich auch in den Niederlanden und Norddeutschland. Dort wurde ein Vertreter dieser religiösen Denkart, nämlich Menno Simons, auch der Namensgeber der Glaubensrichtung der Täufer. Die Mennoniten sind der Meinung, dass erst ein Erwachsener dank eigener Überlegungen in der Lage ist zu entscheiden, ob er durch die Taufe bereit ist Gott nachzufolgen. Weiterhin lehnen sie im Gegensatz zu den lutherischen und anderen reformierten Kirchen den Eid und den Wehr- und Waffendienst ab. So kam es, dass die Mennoniten Verfolgungen erleiden mussten und immer wieder gezwungen waren zu emigrieren. In der Nachfolge der Züricher Täufer verbreiteten sich diese Ideen auch im Berner Oberland. Auch hier erlitten die Täufer harte Unterdrückung durch die Obrigkeit mittels Hinrichtungen, Gefängniss- und Galeerenstrafen, Verboten, Bußen, Güterbeschlagnahmungen und Verbannungen. Besonders nach Ende des Dreißigjährigen Krieges wanderten deshalb viele Schweizer Mennoniten in entvölkerte Gebiete im Elsass und der Pfalz aus.

 

Darunter war auch Hans-Heinrich Latscha, der als Bauer aus Erlenbach im Schweizer Simmental zum Kanton Bern in der Schweiz gehörend, Anfang des 18. Jahrhunderts ausgewandert ist, zunächst nach Masmünster (französisch: Masevaux) im Elsass und dann weiter zu seinem Vater Peter ex Schelten und seinem Bruder Heinrich nach Ober-Lauchen ebenfalls im Elsass, wo diese bereits seit 1695 eine Niederalmwirtschaft-Käserei betrieben. Die Almwiese und der darauf gebaute Hof lagen unterhalb des Klintzkopf zwischen dem Großen und dem Kleinen Belchen (franz: Grand und Petit Ballon) und gehörte zur Gemeinde Linthal bzw. Lautenbach im Blumental (franz: Florival) östlich von Gebweiler (franz: Guebwiller). Im 1.Weltkrieg, als hier die Front verlief, wurde der Hof zerstört und nach dem Krieg nicht wieder aufgebaut.

Kirche in Linthal bei Guebwiller im Elsass

Über die Person bzw. Herkunft von Hans-Heinrich, die damalige Schreibweise seines Namens und seinen Lebensweg gibt es mehrere Versionen. Durch einige Dokumente belegt ist jedoch, dass er nach dem zweimaligen Zwischenaufenthalt im Elsass, zusammen mit seiner 3. Frau Anna Maria (auch Amarin) geb. Grünewald, der Witwe seines Bruders Heinrich, der bereits 1702 verstarb und zehn seiner Kinder im Jahre 1715 auf einem an einem Berghang liegenden, damals noch nicht kultivierten Gelände nahe bei dem Ort Katzweiler in der Pfalz, den später so genannten Ort Kühbörncheshof begründete. Bewiesen wird dies durch ein Mennoniten-Verzeichnis im Generallandesarchiv in Karlsruhe, in dem es heißt:

“Mit Datum vom 19. Januar 1717 wurde Hans-Heinrich Latscha durch die Kurfürstliche Hofkammer unter dem Kurfürsten Carl Philipp in Heidelberg 220 Hektar Feld und Wald am "Kipp Henges Bronnen" in Erbbestand gegeben, für die bezahlt er eine anfängliche Summe von 85 Gulden und ein Verleih von acht Malters von Hafer an das Sekretariat in Kaiserslautern, zusätzlich acht Malter Korn und sieben Malter Hafer als eine jährliche Gebühr an die Gefällverweserei Lautern. Er hatte zu Beginn vier Ochsen, zwei Kühe und zwei Ochsenkarren.“.

Im Christlichen Gemeinde Kalender 1939, Seite 89 des mennonitischen Personen Register Sembach heißt es dazu:

„Hans-Heinrich Latscha übernimmt 1715 den wüst liegenden Kühbörncheshof bei Katzweiler in der Pfalz mit Erbstandsbrief vom 19.01.1715 für den neu anzulegenden Hof von 220 Morgen bei 'Kipp Henges Brennen', welches Gut in purer Wildnis gelegen und seien noch bis zu 100 Morgen 'zu butzen'.“

Dabei bedeutet „Kipp Henges Brennen (oder Bronnen)“ wahrscheinlich, dass es auf dem Gelände eine Quelle (=Brünnchen) gab, die Henchen Kipp gehörte. Daraus ist sehr wahrscheinlich auch der heutige Name Kühbörncheshof abgeleitet. Im übrigen ist die Quelle als gefasster Brunnen heute, im Jahre 2011 noch vorhanden und diente bis ins 20. Jahrhundert den Menschen und Tieren als Trinkwasser-Lieferant.

 

Alter Friedhof auf dem Kühbörncheshof (2011)

Heinrich(Henry) Latscha, der Sohn von Heinrich Latscha und Amarin Grünewald und Lorenz(Laurenty) Latscha, der Sohn von Peter(Pierre) Latscha und Halbbruder von Hans-Heinrich blieben auf dem Lauchenberg und begründeten den Latscha-Zweig in Linthal und Umgebung. Dort gibt es noch heute Nachkommen mit dem Namen Latscha.

Im Ort Linthal selbst, gab es eine der Familie Latscha gehörende Nagelschmiede, die bis zum 1. Weltkrieg betrieben wurde.

Bekannt wurde im Elsass auch. Mathias Latscha. Wahrscheinlich als Nachkomme von Lorenz Latscha im Jahre 1792 geboren, gründete er mit seinem Sohn Charles die Fabrik „Latscha & Co“, eine Tuchweberei in der in Jungholtz bei Soultz gelegenen Mühle. Noch heute sind dort das Fabrikgelände, die 1897 erbaute Villa Latscha und mehrere Familien-Grabstellen zu sehen, die an diese unternehmerische Tat erinnern.

Latschas im elsässischen Jungholtz

Peter Joseph Latschar, ein Sohn aus Hans-Heinrichs 2. Ehe mit Barbara Iltiss wanderte als erster Latscha nach Amerika aus und kam 1722 in Philadelphia an. Sein erster Wohnort war in Germantown, einem heutigen Stadtteil von Philadelphia, wo bereits im Jahre 1683 die ersten Mennoniten aus Deutschland siedelten.

 

Sein Halbbruder Johannes-Frantz Latschar, ein Sohn aus Hans-Heinrichs 1. Ehe mit Maria Margaretha, folgte ihm 1728. Zusammen begründeten sie die Latscha-Stämme in USA und Kanada, deren Namen im Laufe der Generationen zahlreiche Änderungen in amerikanischer Schreibweise, wie Latschaw, Latshaw, Latchaw oder Latsha erfuhren. Bauliche Zeugnisse sind z.B. eine „Latschar Mennonite Church“ in Mannheim bei Ontario in Kanada und das „Old Latchaw Homestead“ in Barkeyville im Venango County des Staates Pennsylvania in der USA.                                                                

                                                                                      

Auch in nachfolgenden Generationen wanderten Familienmitglieder aus. Nicht nur nach Amerika, wo es auch noch zahlreiche Personen mit den Namensurformen Latscha und Latschar gibt, sondern beispielsweise auch nach Russland. Dort gibt es bei Kargopol in der Nähe von Sankt Petersburg den Latscha-See, was offensichtlich darauf hinweist, dass ein ausgewanderter Latscha als Namensgeber fungierte. Der Latscha-See ist 356 qkm groß, im Vergleich dazu ist der Bodensee 541 qkm groß.

 

Auf Kühbörncheshof selbst kamen im Laufe der Zeit noch weitere Siedler hinzu mit Namen Rink, Koller und Eymann, wie Grabmale auf dem alten und neuen Friedhof im Ort ausweisen. Die Mehrzahl bildeten jedoch die Nachkommen von Hans-Heinrich. In nachfolgenden Generationen änderte sich der Name Latscha wohl zur Unterscheidung der einzelnen Zweige oder durch falsche Eintragungen in Kirchenbücher oder standesamtlichen Unterlagen auch in Latschar und Lattschar. Es entstanden mindestens fünf Höfe, der immer größer werdenden Familie im heutigen Kern des Ortes. So auch das als Stammhaus zu betrachtende Gebäude am Platz Nr. 5, das 1766 wahrscheinlich von Johannes Latschar, einem Enkel von Hans-Heinrich und seiner Frau Magdalena Eymann erbaut und erst im Jahre 2000 abgerissen wurde. Heute im Jahre 2011 ist noch ein Gehöft am Platz Nr. 6 durch die Familie des Hermann Lattschar bewohnt. Mit ruhigem Gewissen kann man behaupten, dass die Wiege der Familie Latscha in Deutschland, USA und Kanada auf Kühbörncheshof stand, weshalb auch immer wieder Besucher aus Übersee vorbeikommen, um den Ursprungsort ihrer Vorfahren zu sehen und zu erforschen. Die Geschichte der Familie Latscha ist auch eng mit der Geschichte der Mennoniten verbunden und so steht heute in Kühbörncheshof eine der wenigen Mennonitenkirchen in Deutschland.

 

Aber nicht nur auf Kühbörncheshof blieben die Nachkommen von Hans-Heinrich, sondern sie wanderten aus oder sie zogen in deutschen Landen weiter. So verzog schon zu Lebzeiten von Hans-Heinrich sein Sohn Hans Thomas Latscha nach Obermehlingen (heute Mehlingen) um dort eine Dynastie mit dem Namen Latscha zu begründen, die sich dann auch im benachbarten Enkenbach und weiteren nahe gelegenen Orten ausbreitete. Auch in Mehlingen entstand ein Zweig mit den Namensform Latschar.

 

Der bekannteste Spross der Familie in Deutschland ist aber wohl Jakob Latscha, der im Jahre 1882 in Frankfurt/Main einen Lebensmittelhandel gründete, der sich nach und nach auf 150 Filialen im Großraum Frankfurt erweiterte, bis er 1977 an die Rewe-Leibrand-Gruppe verkauft wurde. Der Slogan dieser Firma war „LLL“ wie „Latscha liefert Lebensmittel“. Jakob Latscha stammte aus dem Familienzweig, der über Erpolzheim nach Friedelsheim bei Bad Dürkheim zog, wo auf dem Gelände einer ummauerten ehemaligen Klostersiedlung, der so genannte Mennonitenhof entstand, der aus mehreren Wohnhäusern, Viehställen, Scheunen und auch einem Gemeinschaftshaus mit einer Kirche bestand. Der Zweck dieser großflächigen Anlage war die gemeinschaftliche Bewirtschaftung durch mehrere Mennonitenfamilien.

Jakob Latscha engagierte sich in Frankfurt auch im sozialen Wohnungsbau und als Kunstmäzen. 1904 ließ er die Villensiedlung Buchschlag bauen, eines der bedeutendsten Ensembles des Jugendstil in Deutschland und 1911 die Landhauskolonie Waldheim in Rumpenheim. Nach Jakob Latscha wurde eine Straße in Dreieich-Buchschlag und im Frankfurter Ostend benannt. Damit gibt es also Parallelen hinsichtlich dem sozialen Engagement von Unternehmern zwischen den Namensvettern im elsässischen Jungholtz und in Deutschland.

Latscha-Villa in Buchschlag bei Frankfurt/Main

Auch in der Schweiz gibt es heute noch den Namen Latscha, die verwandtschaftlichen Beziehungen stammen jedoch vermutlich noch aus dem Simmental bzw. aus Schelten im heutigen Schweizer Kanton Jura, der Zusatzbezeichnung im Namen von Peter Latscha ex Schelten, dem Vater von Hans-Heinrich. Die im heutigen Frankreich außerhalb des Elsass noch lebenden Personen mit Namen Latscha stammen wohl aus Familienzweigen vor der Zeit von Hans-Heinrich. Die heute im Großraum Südbaden lebenden Latscha sind keine Nachkommen aus Kühbörncheshof. Sie stammen voraussichtlich von einem bis heute nicht näher bekanntem Latscha ab, der aus dem Elsass über Straßburg weiter nach Paris und wieder zurück nach Deutschland zog.

 

Insgesamt musste der Verfasser bei seinen Recherchen feststellen, dass in Deutschland die männlichen Linien der Familie immer in der Minderheit waren und der Name selten ist und auszusterben drohte. Erst die Tatsache, dass seit Ende des 20. Jahrhunderts Frauen bei Heirat ihren Geburtsnamen behalten können, wirkt dem zukünftig entgegen.


Inzwischen hat der Verfasser auch Kontakt zu dem legitimen Nachfolger der Unternehmerfamilie Latscha aus Frankfurt, der mittlerweile in der Schweiz lebt, also zu den Ursprüngen der Familie Latscha zurückgekehrt ist..

 


  

 

 

Nachfolgend ein paar Geschichten aus meinem Leben

 

 

Mein Leben als Radrennfahrer.

 

Von Herbert Latscha (2008)

 

Ich wollte zur Weltmeisterschaft nach St. Johann. Und ich wollte vorher noch einmal ein richtig schnelles Rennen fahren. So suchte ich mir das Rennen in Bellheim aus. 60 km nur flach, da muss ich mit ankommen nahm ich mir vor. Die ganze Saison war schon schlecht gelaufen, keine gescheite Platzierung, immer hatte ich das Gefühl die fahren zu schnell für mich. Das war schon im Vorjahr so. Ich führe das auf eine Prostata-Operation zurück.

 

Mangelndes Testosteron wahrscheinlich, so meine Erklärung. Also stand ich um 9.00 Uhr am Start, mehr als 100 Seniorenfahrer ab 41 Jahre mit mir. Und es ging los, wie meistens bei den Senioren. Teuflisch schnell, ich fuhr sofort am Limit, aber ich schaffte es weit nach vorn im Feld, vielleicht im ersten Viertel. Dann kam die Kurve, Einfahrt nach Zeiskam. Es wurde eng, ich hätte herunterbremsen müssen, das wollte ich nicht. Also nahm ich den längeren Weg um einen Verkehrsteiler und war damit natürlich auf der anderen Straßenseite. Und da sah ich ihn, einen riesigen Traktor, er kam direkt auf mich zu, der Bauer bremst nicht ab, er war ja im Recht, die Strecke war nicht gesperrt, es galt die Straßenverkehrsordnung. Wollte ich nicht kollidieren, und das wäre wahrscheinlich tödlich gewesen, musste ich so schnell es ging nach rechts und da war das geschlossene Feld der Mitkonkurrenten. Ich fuhr voll rein, zumal mich der Trecker noch am Hinterrad erwischte und mir noch zusätzlichen Schub gab. Vielleicht zehn Mann lagen am Boden, ich stand auf und ging erst mal zur Seite, ich spürte nichts und wunderte mich, dass ich es scheinbar so gut überstanden hatte. Nach wenigen Augenblicken waren wir noch drei der Gestürzten da, die Übrigen waren weitergefahren. Ich ging zu meinem Rad und wollte es aufheben, da krachte es fürchterlich und der Schmerz war da. Das rechte Bein war am Oberschenkel gebrochen. 10 Wochen auf Krücken, eine Operation konnte vermieden werden, da sich nichts verschoben hatte, ich hatte Zeit zum Nachdenken und kam zu dem Entschluss erst mal keine Radrennen mehr zu fahren und damit ich nicht in Versuchung gerate, für 2008 keine Rennlizenz zu lösen.

 

Ich hatte auch Zeit zu rekapitulieren wie alles angefangen hatte. Schon als Junge hat mich der Radrennsport fasziniert. Die Ursache war wohl mein Vater. Er erzählte, dass er als junger Mann Radrennen gefahren sei und er nahm mich manchmal mit zu Radrennveranstaltungen, wie Sandbahnrennen im Mainzer Stadion (ja das hat es gegeben) oder Rundstreckenrennen in Hochheim am Main oder auch schon mal zu einem 6-Tage-Rennen in die Festhalle nach Frankfurt. Ein Rennrad aber, oder wenigstens ein richtiges Fahrrad, das bekam ich nicht von ihm. Da war meine Mutter dagegen, die übertrieben ängstlich war.

 

Erst als ich 18 Jahre war, leistete ich mir von meinem Ersparten – ich bekam damals 5 DM Taschengeld die Woche – für 250 DM ein gebrauchtes Rennrad. Dieses Rennrad hatte zehn Gänge, 52/46 Zähne vorn, 14/16/18/21/24 Zähne hinten, einen Handumwerfer vorn, aber schon eine Campa-Schaltung hinten. Und Campanaben mit Schlauchreifen – schmale Drahtreifenfelgen konnte man damals technisch noch nicht herstellen.

 

Mein erstes Rennrad 1960

Hatte man einen Platten, musste man den Schlauchreifen flicken, denn ein Schlauchreifen kostete damals schon 20 DM, viel Geld, wenn man bedenkt, dass man heute schon Trainingsschlauchreifen auch für 10 EURO bekommt. Flicken hieß, Schutzband abreißen, Naht auftrennen, Schlauch herausziehen und flicken, Naht wieder zunähen und Schutzband wieder aufkleben. Dabei blieb meistens ein Ei im Reifen, durch das wieder zunähen. Das Rad sprang an dieser Stelle. Mit der Zeit hatte der Reifen mehrere Beulen.

 

Aus diesem Grunde war damals eine der beliebtesten Sprintprämien ein neuer Schlauchreifen.

Aber das war egal, ich hatte endlich ein richtiges Rennrad. Ich trainierte fast jeden Abend nach Feierabend überwiegend nach Groß Gerau und zurück ca. 40 km. Am Wochenende in den Taunus bis hinauf zum Feldberg. War irgendwo in der Nähe ein Radrennen, war ich dort und bewunderte die Renner. Rudi Altig zum Beispiel, einer der Großen dieser Zeit. Später wurde er Weltmeister, aber auch positiv getestet. Ich wollte auch ein Radrennfahrer werden. Ich wurde mit einem Freund Klaus Brenner Mitglied beim Radsportverein Hochheim am Main. Wir lösten eine Rennlizenz. Im März 1961 ging es zum 1. Rennen nach Bacharach am Rhein. Wir fuhren samstags mit dem Zug dorthin, übernachteten in der Jugendherberge und standen um 8.00 Uhr in der C-Klasse am Start. Ich überstand das Rennen irgendwo im hinteren Hauptfeld und wartete gespannt auf meine Platzierung. Aber da war nix. Da hatte ich schnell gelernt, dass, wenn überhaupt nur die ersten 10 etwas zählen. Wir fuhren noch einige Vereins- und Bezirksrennen in der näheren Umgebung ohne aufzufallen. Dann kam ein Rennen in Kranichstein. Wir morgens mit dem Zug nach Darmstadt. Vom Hauptbahnhof mit dem Rad nach Kranichstein, an der ersten Straßenbahnschiene lag ich schon, aber es sollte noch schlimmer kommen. Am Start angekommen, stellte ich fest, dass ich meinen Sturzring vergessen hatte (Helme gab es noch nicht, aber Sturzring war Pflicht).

 

Also band ich mir meinen Ersatzschlauchreifen auf den Kopf. Der Wettfahrausschuss hat es nicht bemerkt. Das Rennen lief gut für mich, ich war vorne dabei als es in die letzte Kurve vor dem Ziel ging, ich hätte meine erste Platzierung geholt. Dann krachte es und ich fand mich auf dem Boden wieder. Die Tapete war ab, wie so oft nachher, überwiegend an der Hüfte und der Schulter.

 

Damit war meine Karriere als Radrennfahrer eigentlich schon zu Ende. Im gleichen Jahr lernte ich meine spätere Frau Roswitha kennen, ich beendete meine Lehre als Starkstromelektriker bei der Firma Opel und nach einem halben Jahr Maloche mit Früh-, Spät- und Nachtdienst als Reparaturelektriker am Band entschloss ich mich zum Ingenieur-Studium. Ich musste mich entscheiden, auf drei Hochzeiten konnte ich nicht gleichzeitig tanzen, also fuhr ich keine Rennen mehr. Das Rennrad kam an den berühmten Nagel und wurde immer seltener benutzt. Familie und Beruf waren wichtiger. Studieren, heiraten, Geld verdienen, Kinder kriegen, Auto kaufen, Haus bauen und anderes. Ja und der Bauch wurde immer dicker. Also blieb mir nur, wieder intensiver Sport zu treiben. Ich begann zu joggen und ich spielte bei den alten Herren Fußball. Da ich aber schon in meiner Jugend kein exzellenter Fußballer war, war ich hier nur das 11. Rad am Wagen und durfte nur ganz rechts außen spielen und bekam nur selten einen Ball zugespielt. Trotzdem hätte ich eines Tages beinahe ein Tor geschossen, wenn der Ball nicht auf der gegnerischen Torlinie von einem eigenen Mitspieler herausgeköpft worden wäre. Da ich auch sonst immer schuld war, wenn meine Mitspieler Fehler machten, machte ich mir Gedanken um sportliche Alternativen und erinnerte mich wieder an meine alte Liebe Rennrad.

 

Es war noch da, nicht mehr auf dem neuesten Stand der Technik, aber noch fahrbar, sogar die mittlerweile 20 Jahre alten Schlauchreifen hielten noch die Luft. Ich machte meine erste Rennradfahrt nach über 20 Jahren. Ich fuhr von Ueberau nach Darmstadt, der Buckel zwischen Hahn und Ober-Ramstadt wollte nicht enden. Ich schob es auf das alte Rennrad, ich kaufte mir ein neues bei Brunner in Darmstadt für 650 DM, auf dem neuesten Stand der Technik. 7 Gänge hinten, vorn 52/42, Drahtreifen. Ich fuhr öfters, auch auf die Arbeit nach Darmstadt, der Buckel bei Hahn wurde kleiner, ich wurde übermütig, ich wollte einen Radsportverein gründen, ich wollte wieder Rennsport betreiben. Da kamen mir einige gleichgesinnte zuvor. Im Januar 1980 gründeten 12 Männer und eine Frau den Radsportclub 1980 Reinheim e.V. Ich trat noch im selben Jahr als 15. Mitglied bei. Wir trafen uns in erster Linie sonntags im Hof von Ernst Kammer um unsere Runden zu drehen. Ab und an fuhr ich auch eine RTF. Nach drei Jahren, also 1983 löste ich eine Rennlizenz und ich meldete mich zur Hessenmeisterschaft in der Seniorenklasse. Diese Meisterschaft wurde von meinem Verein aus der Jugendzeit, dem RV Hochheim veranstaltet, die Strecke war mir wohlbekannt, kannte ich sie doch von meinen damaligen Trainingsfahrten. Auf dieser Strecke lag der sogenannte Wickerer Stich, eine steile Rampe vor der ich einen Heidenrespekt hatte. Ich baute mir extra als Rettungsring, einen 28er ein. Das Rennen begann, ich fuhr gleich am Limit, wir kamen zum Wickerer Stich, die Mehrzahl meiner Mitkonkurrenten fuhr ihn locker im Sitzen hoch. Ich legte meinen 28er drauf und musste mich trotzdem verbiegen. Oben angekommen, war die Spitze lange weg, das Rennen für mich gelaufen.

 

Die Jahre danach, fuhr ich von Jahr zu Jahr mehr Rennen und die Zahl der im Training und bei Rennen zurückgelegten Kilometer stiegen kontinuierlich. Trotzdem dauerte es bis zum Jahre 1989 bis ich zum ersten Mal eine Platzierung unter den ersten 10 erreichte. Bei Rund um das Nerotal in Wiesbaden konnte ich mit einem beherzten Antritt ca. 250 Meter vor dem Ziel den Sprint der Verfolger gewinnen und erreichte damit den 7. Platz.

 

Von da an wusste ich wie es geht und ich errang in den folgenden Jahren immer so um die 10 Platzierungen unter den ersten 10. Ab und an stand ich auch mal ganz oben auf dem Siegertreppchen, wenn die Konkurrenz nicht allzu groß war.

 

Einen meiner schönsten Siege errang ich auf Mallorca. Ich hatte mich 1995 von meinem Arbeitgeber der Telekom verabschiedet und war vorzeitig in Pension gegangen. Ich konnte jetzt richtig meinem Hobby frönen, ich hatte Zeit ohne Ende zum trainieren. Außerdem hatte ich endlich Zeit um auf Rennen im Ausland zu fahren ohne dafür meinen Jahresurlaub opfern zu müssen. Ich flog also nach Mallorca zur Rundfahrt für Veteranos, wie die Alten damals noch in Spanien genannt wurden. Es war auf der 1. Etappe rund um die Stadt Cala d`Or. Ein relativ flaches Rennen über 53 km. Ich hatte mir den Verlauf auf der Karte genau angesehen, hatte mir Ortsdurchfahrten und dazu gehörigen km sogar auf einem Lenkeraufkleber aufgeschrieben. Ich wollte auf der abschüssigen Straße von Alqueria Blanco nach Porto Petro ganz nach vorn fahren und dann versuchen, auf den restlichen 2 km, der im Zickzack und auf- und niederführenden Strecke zum Ziel, meine Position zu halten. Es gelang wie geplant, die Straße war um den Hafen von Porto Petro herum so eng, dass keiner überholen konnte. Die letzten ca. 300 Meter begannen aus einer Abfahrt heraus mit einer scharfen Kurve und dann 200 Meter mit ca. 6 bis 8 % Steigung. Ich erwischte die Kurve mit Schwung und sah wie die Mitkonkurrenten an der Steigung zurückfielen, während ich durchzog. Im Ziel zählte ich die vor mir über den Strich gefahrenen Renner. Es waren nur vier. Acht Ausreißer waren jedoch vor dem großen Haufen ins Ziel gekommen. Ich war also 13. geworden. Es war Freitag, der 13., ich hatte die Startnummer 213! Es wurde dennoch mein Glückstag, ich hatte meine Altersklasse gewonnen, da die Rundfahrt in 3 Altersklassen ausgefahren wurde und die vor mir alle zu den Jüngeren gehörten. Bei den nachfolgenden Etappen ging es in die Berge, da gab es für mich nichts mehr zu gewinnen, ich beendete die Rundfahrt auf dem 11.Gesamt-Platz.

 

Etappensieg bei der Mallorca-Rundfahrt 1995

Einige Jahre vorher im Jahre 1986 war ich schon einmal eine Rundfahrt gefahren, die Bayern-Rundfahrt, die damals noch für Senioren, später für die Profis ausgeschrieben war.

Jörg Kammer und ich bewarben uns beim Veranstalter zur Teilnahme. Normalerweise konnte man nur als Team von 4 Mann starten. Aber wir hatten Glück, es gab zwei Mannschaften, die jeweils einen 4. Mann brauchten, so dass wir beide starten konnten. Ich war bei der Mannschaft Oberbayern. Die 1. Etappe war ein Einzelzeitfahren. Jörg und ich landeten ganz weit hinten. Am nächsten morgen wurde die 2. Etappe gestartet, ein Straßenrennen über 80 km. Wir waren guter Dinge, aber es ging gleich richtig zur Sache, wir waren noch keine 15 km gefahren, da lag ich schon am Boden und als ich mich aufrappelte sah ich dass Jörg auch gestürzt war. Eh wir uns versahen, waren wir zwei und noch ein Italiener alleine weit hinter dem Feld. Nach ein paar km fuhren wir noch einen Schweitzer auf und wir vier versuchten unser bestes, aber der Abstand zum Feld wurde immer größer und größer. Hinter uns fuhr der Besenwagen, der uns regelmäßig fragte ob wir nicht einsteigen wollten um, das Rennen zu beenden. Aber wir schüttelten tapfer den Kopf, obwohl die Sache immer schwerer wurde. Schön war allerdings, dass die Streckenposten unterwegs auf uns warten mussten und so hatten wir wie ein großes Feld immer freie Fahrt, zumal auch noch ein Polizeifahrzeug mit Blaulicht eigens vor uns her fuhr. Plötzlich bemerkten wir Unruhe bei unseren motorisierten Begleitern. Wir dachten schon, jetzt nehmen sie uns aus dem Rennen, weil unser Abstand zu groß geworden ist um die Strecke freizuhalten. Aber auf befragen erfuhren wir, dass die Spitze von einigen Mann falsch geleitet wurde und nun das Feld angehalten werde um die Spitzenfahrer wieder vorbei zu lassen. So kam es, dass wir nach ca. 10 Minuten, so groß war unser Rückstand, plötzlich wieder im Feld waren, das am Fuße der letzten Steigung ca. 5 km vor dem Ziel wartete.

 

Kaum waren wir angekommen, brauste auch schon die Spitze vorbei und ca. 2 Minuten später erfolgte der Start des Feldes. Um uns vier kümmerte sich keiner, wir hätten also ohne Rückstand mit dem Feld ins Ziel fahren können. Jedoch waren wir so kaputt, dass wir beim Anstieg wieder abgehängt wurden und schließlich mit 7 min Rückstand als die Letzten ins Ziel kamen. So malat wie an diesem Tag war ich vorher nach einer Radfahrt noch nie, aber ich stand am nächsten Tag wieder am Start im Gegensatz zu Jörg, der sich beim Sturz an der Hand so weh getan hatte, dass er am nächsten Tag mit der Eisenbahn nach Reinheim zurückfuhr. Ich beendete die Rundfahrt auf dem drittletzten Platz, aber ich hatte endgültig Feuer gefangen und würde noch viele Radrennen fahren.

Ja und ich bin noch weitere Rundfahrten gefahren, überwiegend auf Mallorca und einmal sogar im Jahre 2000, die Mexico-Rundfahrt von Guadalajara nach Puerto Vallarta, was schon ein exotisches Erlebnis war, fanden dort die Etappen doch teilweise auf der rechten Spur von Autobahnen statt.

 

Exotik in Mexico 2000

Und einmal fuhr ich im Jahre 2003 die Deutschlandrundfahrt für Jedermann, gesponsort wurde ich dabei von meinem ehemaligen Arbeitgeber, der Telekom zusammen mit meinem Vereinskameraden Dieter Hild. Die sieben Etappen führten von Dresden nach Saarbrücken. Das Rennen hatte ein erstaunlich hohes Niveau, was ich im Vorfeld nicht erwartet hatte. Ich konnte mich bei keiner Etappe unter den ersten 100 platzieren, aber meine Altersklasse, der über 60jährigen gewann ich trotzdem mit mehr als 2 Stunden Vorsprung. Ansonsten ein unvergleichliches Erlebnis, fuhren wir nur kurze Zeit vor den Profis und anhand der Zuschauermassen und ihrem Jubel zu urteilen, wurden wir sicherlich mit diesen verwechselt.

So könnte ich noch von vielen Rennen berichten, stattdessen will ich noch auf einen anderen Aspekt meines Lebens als Radrennfahrer kommen.

 

Im Siegertrikot der Deutschlandrundfahrt 2003

 Wie ich schon weiter oben berichtete, hat mich der Radrennsport schon in frühester Jugend fasziniert. Da ich mir jedoch erst sehr spät ein eigenes –gebrauchtes- Rennrad leisten konnte, hatte ich immer den Traum einmal Rennräder im Überfluss um mich zu haben. Diesen Traum machte ich mir 1982 war, ich holte mir bei der Stadt Reinheim eine Gewerbeanmeldung und gründete das „Zweiradstudio Latscha“ in meinem Wohnhaus. Für ein paar Tausend Mark kaufte ich mir bei der Firma Enik ein gutes Dutzend Rennmaschinen und präsentierte sie in einem meiner Zimmer. Im Keller richtete ich eine Werkstatt für die Reparatur von Fahrrädern ein. Das ganze lief zwar langsam an, der Verkauf und die damit verbundene Arbeit steigerte sich jedoch kontinuierlich. Ich konnte endlich zur Genüge an Rennrädern schrauben und montieren. Es war eine Lust. Auch meine Schützlinge beim Verein profitierten davon. Die Generation Holger Loew u.a. hatte so die Gelegenheit in meiner Werkstatt ihre eigenen Rennräder zu warten und zu pflegen. 1999 nach 17 Jahren gab ich den Verkauf wieder auf, nicht weil ich keinen Umsatz mehr machte, sondern in erster Linie, weil ich zu viel anderweitig unterwegs war, und somit Kunden öfters vor verschlossenen Türen standen.

Aber, ich denke auch danach habe ich noch etlichen Nachwuchsfahrern des RSC Reinheim die Technik des Rennrades nahe gebracht, so dass sie nicht wegen jeder Kleinigkeit zum Händler fahren müssen.

Da ich zum Zeitpunkt, zu dem ich dies schreibe, ja noch lebe und auch noch Rad fahren kann, wird es zukünftig noch weitere interessante Episoden in meinem Radfahrerleben geben über die ich vielleicht eines Tages in einer Fortsetzung hier berichten werde (was ich 2015 weiter unten auch tat).

Vorgenommen habe ich mir ab 2008 die langen Events zu fahren, also z.B. die Strecken, die für die Qualifikation der berühmten Langstreckenfahrt Paris-Brest-Paris über 1200 km erforderlich sind. Das sind Touren über 200, 300, 400 und 600 km.

Die 200 und 300 km habe ich 2007 schon einmal ausprobiert, alles darüber wird Neuland für mich sein.

Besonders da diese Entfernungen nur noch mit Einlegung von mehr oder weniger langen Ruhepausen zu bewältigen sein werden. Wie darauf mein Organismus reagiert werde ich erst noch erfahren müssen.

Aus den langen Ausfahrten über 200 und 300 km wurde nichts, dafür meine ich bin ich nicht gebohren, genau so wenig wie für Bergfahrten, wo ich die Berge vermeiden kann tue ich das, aber ab und an bleibt mir nichts anderes übrig, zumal mein Trainingsgebiet nach 2008 überwiegend im Odenwald lag. Ich hatte ja meiner Frau nach meinem großen Crash 2007 versprochen keine Radrennen mehr zu fahren (es war nicht so wie ich im Bericht darüber schrieb, dass dies mein eigener Entschluss war).

Aber das hielt nur ein paar Jahre. Ich probierte mal auf dem Hockenheimring ein Jedermannrennen aus, aber da starten alle Altersklassen zusammen und wenn man dann hinten steht bei mehreren 100 Startern hat man keine Chance mehr nach vorne zu kommen, und so erging es mir auch, ich gab es auf und wartete bis 2013. Da fuhr ich dann in Turin bei den World Masters Games (Altersolympiade, die alle 4 Jahre, wie die richtige Olympiade stattfindet) drei Radrennen und gewann eine Bronzemedaille (siehe meinen Bericht darüber).

Ich trainierte all die Jahre weiter und fuhr dabei zwischen 8000 und 10000 km im Jahr.

Ich war 2010, 2011 und 2014 in Mexico zum Radfahren (siehe hierzu die entsprechenden Berichte) und hielt mich auch sonst fit. Im Winter bin ich von Nov. bis Februar 2 bis 3mal in der Woche im Fitness-Studio in Dieburg, wo ich ein wenig Krafttraining mache und regelmäßig die Sauna aufsuche. Auch als Rad-Guide im Frühjahr war ich weiterhin tätig (siehe die entsprechenden Berichte), obwohl es ab 2014 wohl aufgrund meines Alters immer schwerer wird eine Anstellung zu finden.

Dann 2015 fasste ich den Entschluss es 2016 noch einmal zu versuchen mit den Radrennen. 2016 werde ich 75 Jahre alt und bin dann in der 75er Altersklasse einer der Jüngsten. Also werde ich zur Vorbereitung auf die Rennen in Hartberg in der Steiermark und die WM in St. Johann in Tirol 2016 Radrennen in der 61er Klasse (leider gibt es keine höhere Altersklasse) in Deutschland fahren. Die infrage kommenden Rennen habe ich mir schon herausgeschrieben und werde versuchen soviel wie möglich zu absolvieren. Einige Gleichaltrige wie Reiner Liebert und Ernst Zeh machen das ebenso und hatten schon Erfolg damit. Vielleicht fahre ich auch im Ausland (Holland und Tschechien) wo es für die 75er eigene Rennen gibt. Ernst Zeh hat 2014 so die WM in St. Johann gewonnen und auch im Duathlon ist er mehrfacher Europa- und Weltmeister, also will ich es auch noch mal versuchen. 2017 will ich dann nach Auckland in Neuseeland zu den nächsten World Masters Games. Ich gehe davon aus, dass Roswitha mitfliegt, denn in Neuseeland waren wir noch nicht.


 

Die Geschichte der Radfahrervereine in Reinheim und Ueberau.

Erstellt von Herbert Latscha im Jahre 2007

 

 

Im Februar 1980 wurde im Gasthaus Zum Ochsen in der Reinheimer Kirchstraße von 12 Männern und einer Frau der „Radsportclub Reinheim 1980“ gegründet. Die Initiative hierzu ging zweifelsohne von Ilario Marcon aus, der am 15. März 1956 als „1. Italiener“ nach Reinheim kam. Mitgebracht hatte er sein Rennrad und die Liebe zum Radsport.

Radsportclub 1980 Reinheim (2002)

1. Vorsitzender des RSC Reinheim wurde Ulli Becker aus Ueberau. Dieses Amt begleitete er sechs Jahre. Sein Nachfolger wurde Herbert Latscha ebenfalls aus Ueberau, der Verfasser dieser Zeilen.

Angeregt durch einen Hinweis von Fritz Fischer aus Reinheim, der ein umfangreiches Archiv über den Sport pflegt, ging der Verfasser der Frage nach, ob es auch schon in der Vergangenheit Radsportvereine in Reinheim gegeben hat.

Der erste schriftliche Beweis hierzu ist die Veröffentlichung der Einladung zur II. ordentlichen Generalversammlung des Radfahrer-Club Reinheim in der „Reinheimer Zeitung“ des Heinrich Knörzer. Diese Generalversammlung sollte am Dienstag, den 21. Okt. 1890 im „Darmstädter Hof“ stattfinden. Unterzeichnet war sie mit „All Heil“ Der Vorstand.

Leider wurden keine Namen genannt. In der ebenfalls veröffentlichten Tagesordnung findet man jedoch unter „3) Deutscher Radfahrerbund“.

Radfahrerverein "Schwalbe" ca. Ende des 19. Jhdt.

Hierzu muss man wissen, dass bereits am 17.August 1884 in Leipzig der „Deutsche Radfahrer-Bund (DRB)“ gegründet wurde und, dass dieser Tagesordnungspunkt sicherlich zur Absicht hatte, diesem beizutreten, zumal in der Tagesordnung unter „4) Abänderung der Statuten“ aufgeführt ist.

Ob es dazu gekommen ist bzw. wie der weitere Werdegang dieses Vereins war, konnte leider nicht endgültig geklärt werden.

In späteren Jahren ist dann in Veröffentlichungen von einem Radfahrerverein „Schwalbe“ Reinheim-Ueberau zu lesen. So wurde im August 1897 ein erstes Schnitzelrennen abgehalten. Abfahrt war am Vereinslokal „Goldene Kette“ in der Pöllnitzstraße.

Radfahrerverein "Schwalbe" ca. Ende des 19. Jhdt.

Ob es sich dabei um denselben Verein wie anno 1890 gehandelt hat, ist nicht sicher, aber wahrscheinlich. Die nächste Meldung erschien im Odenwälder Boten aus Groß Umstadt im Mai 1899.

Dort war zu lesen: „Reinheim. Der Radfahrerverein Schwalbe Reinheim-Ueberau beabsichtigt am 28. d. M. die Überreichung und Weihe der von den Damen des Vereins gestifteten Standarte festlich zu begehen und sind zu diesem Zwecke schon umfangreiche Vorkehrungen getroffen, welche den Festteilnehmern einige recht genussreiche Stunden in Aussicht stellen. Nach Vollziehung des Weiheaktes findet ein Preis-Corso durch die Straßen Reinheims und Ueberaus statt, hierauf gemüthliches Beisammen sein mit Concert und Preisverteilung nebst Festball in den geräumigen Lokalitäten des Gasthauses Zum Schwanen. Wir rufen dem jungen Verein, der sich in verhältnismäßig kurzer Zeit zu hoher Blüte emporgeschwungen hat ein herzliches All Heil zu“.

Da ist es wieder, dieses „All Heil“, wie in der Einladung von 1890, das darauf hinweist, dass es sich sowohl beim Radfahrer-Club als auch beim Verein Schwalbe um einen sogenannten „bürgerlichen Radfahrerverein“ handelte.

Radfahrerverein "Schwalbe" ca. Ende des 19. Jhdt.

Es gab nämlich zur selben Zeit in Deutschland auch Arbeiter-Radfahrvereine, die sich 1896 in Offenbach zum „Arbeiter Rad- und Kraftfahrerbund Solidarität“ zusammengeschlossen hatten und deren Gruß „Frisch Auf“ lautete.

Auch in Reinheim gab es spätestens seit dem Ende des 1. Weltkrieges eine Ortsgruppe der Solidarität, wie Bilder und Dokumente beweisen. Die Solidarität veranstaltete 1926 ein Bezirksfest in Reinheim, die Ortsgruppe befand sich im Gau 18, dem 2.Bezirk und dort im Unterbezirk 3. Unterbezirkswart (Vorsitzender) war zu diesem Zeitpunkt K. Schmidt, wohnhaft in der Wilhelmstr. 8. Das Clublokal war das heute noch vorhandene Gasthaus „Zum Kühlen Grund“ in der Heinrichstraße, im Besitz von Philipp Spörl und es gab 29 Mitglieder. Zwei Jahre vorher waren es 20 Mitglieder und der Unterbezirkswart war Georg Coy, wohnhaft in der Bismarckstr. 9, der dann nach dem 2. Weltkrieg Bürgermeister in Reinheim wurde.

Radfahrerverein "Solidarität" ca. 1920

Die Solidarität in Reinheim wurde dann 1933, wie andere Vereine aus politischen Gründen aufgelöst. Dem Verfasser liegen hierüber Akten des Kreisamtes mit folgendem Text zur Verfügung: „ Betreffend: Auflösung der Arbeiter-Radfahrvereine „Solidarität“ (Marxistische Richtung). An die Gendarmerie des Kreises. Aufgrund der Verfügung des Herrn Staatskommissars für das Polizeiwesen vom 1933 sind die Arbeiter-Radfahrvereine des marxistischen Verbandes Solidarität aufzulösen. Wir beauftragen Sie, die erforderlichen Massnahmen sofort durchzuführen. Die Verordnung war in der Hess. Landeszeitung veröffentlicht und wird Ihnen bekannt sein. Vereinsvermögen ist sicherzustellen. Über die Durchführung ist uns zu berichten.“

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Radfahrerverein "Solidarität" ca. 1920

Das war das Ende dieses Reinheimer Vereins. Was aus der bürgerlichen Variante, also dem Radfahrerverein Schwalbe wurde, konnte bis dato nicht geklärt werden. Leider konnten auch die hier veröffentlichten Bilder nicht genau datiert werden. Da jedoch einige der darauf befindlichen Personen durch Verwandte identifiziert werden konnten, kann davon ausgegangen werden, dass es zumindest in den 20iger Jahren des vorigen Jahrhunderts zwei Radfahrvereine in Reinheim und Ueberau gegeben hat, die dann erst mit der Gründung des RSC Reinheim im Jahre 1980 ihre Fortsetzung fanden.

 

Radsportliches Erlebnis in Kroatien

Erlebnisbericht von Herbert Latscha aus Istrien/Kroatien.

 

Im Rahmen meiner Arbeit als Touren-Guide im Mai 2005 beim Fahrradreiseveranstalter Touristria.com machte ich die nachfolgend beschriebene Fahrt über den Ucka-Paß auf der kroatischen Halbinsel Istrien.

 

Nach einem reichhaltigen Frühstück mit viel Obst, Honig, Jogurt, Marmeladebrötchen, Milchkaffee und Obstsaft fuhr ich vom Hotel an der Plava Laguna an einem Sonntag im Mai 2005, bei angenehmen Temperaturen über Porec in Richtung Pazin nach Osten.

 

Mein Ziel war die Überquerung des Ucka-Passes und zwar von Ost nach West. Auf der normalerweise viel befahrenen Strasse war, da Sonntag, recht wenig Verkehr. Ich konnte also den vielstimmigen Vogelgesang, der mir aus den Eichenwäldern am Wegesrand entgegen schwoll, vollauf genießen. Insbesondere die unverwechselbaren Stimmen der Nachtigallen machte mir Laune. Zunächst ging es Richtung Landesinnere stetig mit ca. 4% bergan. Das hatte ich schon bei früheren Fahrten erfahren, es müssen von der Küste immer 400 bis 500 Höhenmeter überwunden werden, bevor man so richtig in Schwung kommt. Ansonsten gibt es auf der Halbinsel Istrien keine langen ebenen Passagen, sondern es geht immer auf und ab. Für meine Fahrt, bei der ich mit 180 km rechnete, hatte ich mir vorgenommen recht zügig unterwegs zu sein. Nach 20 km schaute ich das erste Mal auf meinen Computer und musste einen niedrigen Durchschnittswert zur Kenntnis nehmen. Vielleicht hatte ich doch zu sehr den Vögeln zugehört, anstatt ordentlich Rad zu fahren.

 

Gerade hatte ich mir vorgenommen nach einer kurzen Entleerungspause etwas konzentrierter weiterzufahren, als ein Sechserpack junger großgewachsener Triathleten an mir vorbeirauschte. Diese Gelegenheit ließ ich mir nicht entgehen. Ich setzte mich in ihren Rucksack und verbesserte somit meinen Schnitt bis Pazin ganz wesentlich. An der Steigung nach Pazin fuhr ich auf die gleiche Höhe meiner Pacemaker und versuchte mit ihnen Kontakt aufzunehmen. Aber sie würdigten mich keines Blickes. Zu meinem Pech oder zu ihrem Glück, nahmen sie jedoch an der nächsten Kreuzung eine andere Richtung. So konnte ich dann bei meinem weiteren Anstieg in Richtung Labin die Orchideen am Strassenrand ausgiebig begutachten und wurde nicht in Versuchung gebracht schon frühzeitig an meine Leistungsgrenze zu gehen, um es den jungen Hochnäsigen zu zeigen. Bis Plomin an der Südspitze des Ucka-Massivs ging es dann überwiegend bergab.

 

Leere Straßen auf Istrien, hier lässt sich noch ungestört radeln.

Jetzt begann der schönste Teil meiner Fahrt. Entlang der steil abfallenden Ostküste bis Opatija, mit Blick auf die Insel Cres und die Bucht von Rijeka.

Hier war die Natur schon wesentlich weiter als an der Westküste von Istrien. Kastanienbäume, Walnussbäume, Feigenbäume und viele andere Arten trieben und blühten und verbreiteten einen angenehmen Duft. Die an dieser Küste gelegenen Orte sind überwiegend Kurorte, die schon in der K+K-Zeit ihren guten Ruf begründet haben. Dass hier schon immer mehr Geld geflossen ist, konnte man an den reichlichen vorhandenen Villen aus der Gründer- und Jugendstilzeit erkennen, die so ziemlich unbeschadet die sozialistische Zeit überstanden haben.

Nach etwa 35 km angenehmes dahinfahren, wurde es jedoch ernst. Nach einem Linksschwenk ging es abrupt bergauf. Ich musste sofort meinen kleinsten Gang 39/21 auflegen, den ich dann auch die 16 km bis zur Passspitze nicht mehr änderte. Bis zu 14% betrug die Steigung, die ich dann weitestgehend im Wiegetritt überwand. Aber die Anstrengung lohnte sich. Immer wieder hatte ich fantastische Ausblicke auf die Küste und das Meer. Und ich war so gut wie alleine. Nur wenige Autos kamen mir entgegen oder überholten mich. So konnte ich auch wieder die Natur um mich vollauf genießen. Sogar Steinkauz und Kuckuck konnte ich hören. Auf dem Pass in einer Höhe von 1300 Meter angekommen, ging es zunächst auf einem guten Straßenbelag rasend bergab.

Dann jedoch musste ich sehr vorsichtig voll bremsend bei 18 % auf einem katastrophalen Belag weiterfahren, so dass ich letztendlich froh war, unten heil angekommen zu sein. Dabei erinnerte ich mich, dass ich diesen Straßenabschnitt schon einmal vor fast 30 Jahren bergauf unter meine Fahrradpneus genommen hatte. Damals jedoch auf einem normalen 12-Gang-Tourenrad mit Gepäck, als ich mit einem Freund auf einer 6-Tagesfahrt von Porec zu den Plitwitzer-Seen und zurück unterwegs war. Erinnern konnte ich mich insbesondere an den am Wegesrand liegenden, dem österreichischen Kaiser Leopold II von Lothringen (1880 – 1890) gewidmeten Brunnen, den wir damals dankbar als Wasserspender annahmen. Erinnern konnte ich mich auch, dass damals der Straßentunnel, der heute parallel zur Passstrasse durch den Ucka führt, noch im Bau war, und uns die Bauarbeiter ziemlich ungläubig anstarrten, als wir mit unseren voll bepackten Drahteseln auftauchten. An der Mautstelle zum Tunnel hatte ich nun mehrere Möglichkeiten zurück nach Porec zu fahren. Ich entschied mich zur Fahrt über Buzet, was ich auch nicht bereute. Kam ich doch so auf einer gut ausgebauten Strasse an dem in jedem Reiseführer empfohlenen Ort Roc und der kleinsten Stadt Europas Hum vorbei.

Nach dem ebenfalls sehenswerten Buzet fuhr ich durch das Mirna Tal und nach dem Aufstieg bei Vizinada über Kastelir nach Porec zurück. Im Hotel angekommen hatte ich bei 195 gefahrenen km einen Schnitt von 23,5 km/h, worüber ich ein wenig enttäuscht war, hatte ich mir am morgen doch vorgenommen, etwas schneller unterwegs zu sein.

 

In Anbetracht der ca. 3500 Höhenmetern, die ich zurückgelegt hatte und der wirklich schönen Fahrt sollte ich jedoch im nach hinein mit meiner Leistung zufrieden sein.

 

 

Radfahren in Mexico und Zug fahren in USA

Tagebuch einer Reise von Herbert Latscha nach Mexiko und USA im Jahre 2010.

 

 

Die fett geschriebenen Begriffe können im Internet unter Google gesucht und z.B. in Wikipedia nachgeschlagen werden.

 

 Ein (T) bedeutet einen touristischen Tip, den man bei einer Reise benutzen kann.

 

Donnerstag, d. 28. Jan 2010 und Freitag, d. 29. Jan 2010:

In der Nacht zum Donnerstag hat es zum 3. mal in diesem Winter bei uns sehr kräftig geschneit. Deshalb habe ich nochmals Schnee geschaufelt, bevor ich mit meinem Fiat Marea zu Silke gefahren bin. Sie ist dann mit mir zum Flughafen in Frankfurt, um mich ein zu checken, da ich ja Stand-by fliege.

Aber das war diesmal überhaupt kein Problem, es gab genug freie Plätze. Die Dame am Schalter war sehr nett und hat sich gut unterhalten mit Silke und mir. Wir waren so gegen 12 Uhr da, und Silke konnte gleich wieder zurück fahren, das Auto bleibt bis zu meiner Rückkehr bei ihr. Da das Flugzeug unter anderem noch enteist wurde, an einem Platz am Anfang der Startbahn West, startete es erst um 15.00 Uhr.  

Enteisung des Flugzeugs in Frankfurt/M. 

Da war mir klar, dass meine Entscheidung diesmal nicht von Mexico City (MEX) nach Guadalajara (GDA) zu fliegen, sondern mit dem Bus zu fahren richtig war. Und so kam es auch, nach einem sehr ruhigen Flug über Paris und der Bretagne etwas südlich von Miami quer über die Karibik nördlich von Kuba landeten wir erst um 20.00 Uhr in Mexico City. Da wäre wie im letzten Jahr mein Anschlussflug (der Letzte am Tag) wieder weg gewesen. Bis ich durch die Einreisekontrolle und mein Gepäck geholt hatte, war es 21.00 Uhr.

(T) Ich ging also, was ich im letzten Jahr ausgiebig studiert hatte, bis zum Anfang des Flughafengebäudes und von dort gleich links auf dem schmalen Fußgängerweg zur U-Bahn-Station „Aeropuerto“ auf den, obwohl er so bezeichnet ist, im Gebäude nichts hinweist.

Alles mögliche ist beschildert, nur die U-Bahn oder der Weg dorthin nicht. Ich vermute, dass das daran liegt, dass man die offiziellen Taxis nehmen soll. Es wird ja auch in jedem Reiseführer vor der Benutzung der anderen Taxis und der U-Bahn gewarnt. Auf diesem Weg bin ich auch letztes Jahr zu den anderen Taxis gekommen, die ca. nur ein Drittel kosten, wie die, die direkt am Gebäude stehen. Auch kommt man so zu den Hotels, die ebenfalls sehr preiswert (ca. 30 $)und sehr sauber sind, wie ich letztes Jahr gezwungenermaßen festgestellt habe (Ich bin nämlich nicht am ersten Tage als Stand-By mitgekommen und musste übernachten, was ich jedoch im Nachhinein nicht bereut habe, konnte ich doch einen weiteren interessanten Tag in Mexico-City erleben).    

In der U-Bahn in Mexico-City

(T) Meine Erfahrungen im letzten Jahr waren also andere, als die der Reiseführer, deshalb bin ich diesmal zunächst mit der Linie 1 nach „Pantilan“ und dort umgestiegen in die Linie 5 und von da 10 Stationen weiter bis zum „Terminal de Autobusses del Norte“, so heißt die U-Bahn-Station und das Terminal ist gleich gegenüber nicht zu übersehen. Die Fahrt verlief völlig problemlos, mit jeder Station steigt jedoch ein Anderer ein, der einen tragbaren DVD-Player hat und über Lautsprecher, die sich im Rucksack befinden einen Höllenlärm macht. Ab und an verkauft der eine oder andere eine CD oder DVD, die natürlich alle raubkopiert sind. In den Treppenaufgängen sitzen und stehen weitere fliegende Händler, die alles Mögliche anbieten.  

Fliegende Händler in den sauberen Stationen.

Die Stationen sind sehr sauber, immer ist Jemand am Putzen.

An einem Schalter im Terminal kaufte ich eine Fahrkarte nach GDA für 470 $ das sind etwa 30 Euro.

(T) Hier muss ich etwas zum Geldwechsel sagen. Auf dem Flughafen in MEX bekommt man etwas mehr als 18 Pesos($) für 1 Euro(€). Zu Hause bei der Volksbank habe ich nur 14,50 $ bekommen, also immer erst in Mexico auf dem Aeropuerto wechseln, hier ist immer eine Wechselstube offen, und hier gibt es auch Unterschiede bis zu 1 Peso, also solltet ihr mal hierher kommen, immer erst schauen dann wechseln!

Der Bus war sehr luxuriös, die Sitze konnte man fast ganz umlegen und für die Beine gab es extra Auflieger, so etwas habe ich in Europa noch nicht gesehen. Es war schon tiefe Nacht und der Bus fuhr bis 6 Uhr, also 7 Stunden. Von der Estacion führen sehr viele Busse in alle größeren Städte des Nordens, genauso gibt es in Mexico-City eine „Terminal de Autobusses del sur“ um nach Süden zu fahren. In GDA hält er auch in einer Centrale, von der bin ich dann mit dem Taxi (110 $) zu Maria in die Calle Honduras 1731gefahren (Zu Maria werde ich später noch einiges sagen, da dieser Reisebericht auf vorhergehende Reisen aufbaut, aber nicht alle geneigten Leser dieses Berichtes dazu Informationen haben).  

Estacion, man achte auf das Marienaltar direkt neben den Telefonzellen und der Toilette.

Der Weg ist nicht so weit wie vom Flughafen, da habe ich immer so um die 270 $ bezahlt. Aber das sind alles keine Preise gegen Taxifahrten bei uns. Beim Einstieg in den Bus gibt es eine Flasche Wasser, ein Sandwich und eine Süßigkeit mit auf den Weg.

Als ich so gegen 7 Uhr bei Maria eintraf war sie schon zur Arbeit, sie ist immer sehr früh.

Ich habe dann mein Rennrad zusammengebaut, einige Reparaturen vorgenommen auch meine Schuhplatten gewechselt. Dann bin ich zum nahe gelegenen Einkaufszentrum gelaufen, die Espressobar die ich aufsuchen wollte gab es aber nicht mehr, Mexicanos trinken keinen Espresso.

Also habe ich mir im Markt Wecken, Platanos (Bananen) und Aqua geholt und dies verzehrt.

 

Bettler, fliegende Händler und Scheibenreiniger auf den Kreuzungen.

Die Strasse Calzado Lazaro Cardenas an der das Viertel liegt, in dem Maria wohnt (Cruz del Sur) bzw. an der man entlang muss, wenn man in den Supermarkt will, ist ein Moloch, sie ist quasi die Hauptverkehrsstrasse von Mexico City vom Südosten kommend nach Nordwesten u.a. nach Tepic

gehend. Die Av. Colon kreuzt diese Strasse und führt zum Centrum. Auf der anderen Straßenseite ist das Unidad Deportiva „Lopez Mateos“ (Sportzentrum), in dem auch eine Radrennbahn ist, die wir schon im letzten Jahr aufgesucht haben. Das schenke ich mir dieses Jahr. Am Nachmittag schreibe ich e-mails u.a. an Roswitha, die gestern noch auf meinem Handy angerufen hat und mir auch heute Nacht – bei ihr war es

½ 12 Uhr eine SMS geschickt hat, die ich gleich beantwortet habe, damit sie sich keine Sorgen macht. Auch Herbert Borger hat mir eine SMS mit guten Wünschen auf den Weg gegeben. Per mail habe ich mich bei ihm bedankt und Wilma Vierheller (1.02.) und Gerhard Weber (5.02.) habe ich Geburtstagsgrüße gemailt. Werde jetzt, während ich auf Maria warte anfangen mit Zeitung lesen, die ich in hoher Stückzahl (waren richtig schwer) aus FRA mitgenommen habe.

Maria kam so gegen ½ 5 Uhr. Sie geht nicht mehr auf die Schule, sie ist fertig mit ihrem Wirtschafts-Ing. Studium, hat ihr aber nicht mehr Geld gebracht, da sie schon vorher die Arbeit eines Ingenieurs gemacht hat. Sie ist bei Continental (vorher Siemens VDO)zuständig für den Einkauf. Die Firma produziert Autozubehör (Automotive). Wir sind dann abends mit dem PKW nach der Altstadt von Zapopan gefahren. Vor der Basilika ein freier Platz mit Musik und Tanzaufführungen. Viele Lokale, romantische Beleuchtung. In der 2. Kirche am Platz fanden Hochzeiten statt. Maria suchte ein Lokal, das sie vor Jahren schon mal besucht hatte, das Lokal gab es noch, aber es war an einen anderen Platz verlegt, am alten Platz war jetzt eine Disko. Im Lokal setzen wir uns an einen offenen Holzkohleofen, denn es war recht frisch. Dieses Jahr ist es laut Maria ein ziemlich kalter Winter, es wären im Hochland von Mexico auch schon einige Leute erfroren. Also eine Parallele zu dem sehr kalten Winter in Europa. Bin dann um ca. 11 Uhr zum Schlafen bei Maria und gegen 6 Uhr aufgestanden.   

Marias Familie, sie ist ganz rechts.

 Samstag, d. 30. Jan. 2010

Habe Maria gebeten mich schon heute an den Busbahnhof zu fahren und nicht erst am Sonntag, wie ich es zuerst vor hatte. Sie bekommt nämlich am Sonntag Familienmitglieder als Gäste. Sie wollen Grillen und feiern in ihrem Garten. Da sie auch noch morgens in die Kirche will, meine ich wird es wohl zu hektisch für sie, zumal sie auch noch einen Grill besorgen muss, weil ihrer kaputt war, was ich beim Aufstellen und Anschließen der Gasflasche festgestellt habe.

Sie fuhr mich dann mit ihrem Auto auf einer anderen Route (werde ich später noch genauer beschreiben für zukünftige Fälle, da ich ggf. die Absicht habe in späteren Jahren wieder zu kommen und dann mit den Rennrad dorthin zu fahren) zum Terminal Zapopan. Der Bus fuhr dann so 1/2 12 (nach Fahrplan 11.10Uhr) und brauchte 3 Stunden. Habe vergessen mein Getränk und das Sandwich zu holen, dass bei den Busfahrten immer inklusive ist (siehe oben).

Man fährt an Agaven- und Zuckerrohrfeldern vorbei, denn Tequilla ist nicht weit entfernt.  

Agavenfelder für Tequilla-Herstellung.

 Bin in Tepic an der Hauptstrasse ausgestiegen, Dort gegenüber stehen nämlich Taxis. In der Stadt an der Endstation (AV.GPE.VICTORIA No. 130)ist es nämlich schwer ein Taxi zu bekommen, diese Erfahrung haben Reiner und Harry schon vor 2 Jahren gemacht. Habe dann auch gleich ein Taxi bekommen und nach Los Cocos gefahren (Preis 400 $ = 23 €). Von Tepic(Stadtrand) nach Los Cocos sind es ca. 55 km. Als Richtung ist „Miramar“ angeschrieben. Miramar ist der Ort vor Santa Cruz, aber viel kleiner. Auf den Landkarten sind nur Santa Cruz und San Blas eingezeichnet. Los Cocos liegt ca 5 km nördlich von Santa Cruz, direkt am Pacifico, deshalb steht auf den Richtungsweiser an der Strasse „Playa Los Cocos“. 

Harry Zenkert und Reiner Liebert.

Reiner und Harry, mit denen ich ja schon im letzten Jahr hier war, saßen im Hotel Casa Manana schon im Restaurant. Sie waren schon vor einer Woche mit Zwischenstation bei Maria hierher gekommen. Es sind auch einige weitere Dauergäste neben dem Österreicher Engelbert, den ich ja schon letztes Jahr kennen gelernt habe im Hotel. Da ist Herbert mit seinem im Rollstuhl sitzenden Freund Robert aus Österreich und Willi aus Schotten, der hier bis Juni bleiben will (Zu den einzelnen Personen schreibe ich später noch Details, weil das alles ziemlich kaputte Typen sind, die aber auch als Lebenskünstler betrachtet werden können). Bin dann nach dem Begrüßungsbier Pacifico Clara schon um 7.00 Uhr ins Bett. Evi und Tim aus Kanada, die mit mir schon gemailt hatten, dass sie auch auf dem Wege seien, sind dann noch gekommen, aber ich werde sie noch die nächsten Tage zu sehen bekommen.

Diese beiden hatte ich ja schon letztes Jahr hier kennen gelernt. Sie ist aus Erbach und die beiden waren ja als Überraschungsgäste an Roswithas Geburtstag bei uns zu Hause. Habe dann bis 5.00 Uhr geschlafen mit einige male aufwachen (der Jetlag), der aber in dieser Richtung weniger problematisch ist als zurück nach Deutschland.

 

Sonntag, d. 31. Januar

Es hat leicht getröpfelt, das erste mal seit über einem Monat hier, aber Reiner und Harry sind trotzdem mit mir nach Zacualpan gefahren, nach 3 1/2 h (ca. 80 km) waren wir zurück. Wir fahren hier immer um 8 Uhr los. Bin dann noch eine Kleinigkeit in Aticama einkaufen gewesen. Tomaten sind hier sehr schmackhaft, eierförmig und sehr fest. Habe die eigentlich gut gewaschen mit Wasser aus dem im Hotel aufgestellten Trinkwassertanks, habe trotzdem nachts Durchfall gehabt, ob es von den Tomaten kam, weis ich allerdings nicht. Nachmittags dann mein Netbook auf den Hotspot im Hotel eingerichtet und erste e-mails von hier verschickt. Von 5 bis 6 Uhr mit Harry und Reiner Bierlachs gespielt. Dann Vegetarische Nudeln gegessen (75 $), ob der Durchfall davon kam? Habe noch eine Kochbanane gegessen, habe ich geschenkt bekommen an einem Verkaufsstand die Mexicanerin und ihr Junge wollten nicht den angebotenen $ nehmen (!). Abends kam dann noch Horst Stüwe vorbei, ein weiterer deutscher Radrenner, (den ich ebenfalls später noch im Detail beschreiben werde). Er ist ein aus Ostberlin abgehauener und nach Kanada ausgewanderter Deutscher, der hier in Los Cocos ein Haus, direkt am Strand hat, das er vermietet, er selbst wohnt (besser haust) in einem kleinen Haus dabei. Bin dann gegen 9.00 ins Bett gegangen nach 3 Cervezas Pacifico. In der Nacht hat mich dann die Rache des Montezuma erwischt, ich weis allerdings nicht von was (vielleicht hatte ich auch zuviel getrunken, es stehen jeden Tag 2 Fläschchen Wasser im Zimmer, ich trinke zu hause nicht so viel, obwohl ich weiß das das falsch ist).

 

Montag, d. 01. Februar

Heute ist hier in Mexico der Unabhängigkeitstag, also Feiertag. 1821 hat sich Mexico als unabhängig von Spanien erklärt, das ja bekanntermaßen durch Columbus 1492 Amerika entdeckt und dann grausam erobert haben in erster Linie auf der Suche nach Gold.

Bin so gegen 5 Uhr aufgewacht und mit meinem Netbook, in der Bar angeschlossen, gemailt u.a. mit Roswitha, die mir vom Schneechaos geschrieben hat. Und Lotte hat mir auch geschrieben.

Dann ausnahmsweise auf Wunsch von Horst Stüwe um 9 Uhr losgefahren (er war trotzdem nicht bereit) nach San Blas. Sind dann noch ein Stück Richtung Mazatlan, so dass wir hin und zurück 2 h unterwegs waren. In San Blas auf dem Hauptplatz gefrühstückt – mexicanisch: Spiegeleier, Bohnen und ?- dazu Cafe con Leche, ist aus Pulverkaffe angerührt, schmeckt nicht, auch der Kaffee, den es jeden morgen in der Reception umsonst gibt, schmeckt eigentlich nicht, aber ich trinke ihn trotzdem, weil es keinen anderen gibt (siehe oben).

Nachmittags gesonnt auf der Terrasse direkt am Pacific. Ab 5 Uhr wieder Bierlachs gespielt. Spaghetti Frutta di Mare gegessen, darin sind die mittelgroßen Garnelen und Fisch- und Tintenfischstücke, sehr lecker (90$ = 5 Euro). Um 8 Uhr ins Bett gegangen, relativ gut geschlafen, Durchfall ist zum Glück wieder weg, Reinigung des Darms ist auch mal ganz gut.

 

Dienstag, d. 02. Februar

Um 5 Uhr aufgewacht, es regnet, diesmal aber richtig, habe ich bisher noch nicht in Mexico erlebt und ich war ja auch letztes Jahr 5 Wochen im Februar/März hier und auch 2001 im Oktober zur Rundfahrt mir Reiner (siehe die entsprechenden Tagebücher). Gemailt! Um 8.00 Uhr regnete es immer noch. Bin dann mit Reiner und Harry zum frühstücken ins Restaurant. Dann kamen Evi und Tim vorbei. Nachmittags kamen dann Tim und Kevin, ihr Sohn nochmals vorbei. So habe ich ihn auch kennen gelernt. Der Sohn wird dann weiter ziehen nach Cuba. Die beiden Söhne haben voriges Jahr noch in Berlin gelebt. Jetzt ist der 2. in Lissabon. In Berlin war ihm zu kalt.

Es regnete 12 Stunden am Stück was sehr ungewöhnlich ist für diese Gegend und Jahreszeit.

 

Details zu Reiner Liebert:

Er ist ein alter Renner, habe ihn bewundert Anfang der 90iger als er u.a. 6x das Rennen in Treis-Kaden an der Mosel gewonnen hat, habe mich dann mit ihm angefreundet und bin dann mit ihm 2001 zur Rundfahrt nach Mexico (von Guadalajara nach Puerto Vallarta). Habe da auch Maria Jimenez kennen gelernt, seine zeitweilige intime Freundin, die jetzt immer noch unsere Einstiegsstation ist, wenn wir nach Mexico kommen. Bei ihr herrscht das Prinzip „Mi casa es tu casa“, ich habe sogar einen Schlüssel zu ihrem Haus.

Reiner kommt aus der Nähe von Dresden und hat in den 70iger Jahren versucht über die ungar./jugoslaw. Grenze abzuhauen, er saß dafür 2 Jahre in Bautzen, danach hat ihn die BRD für 1,5 Mill. frei gekauft. Er hat einen Hass auf das DDR-Regime und spricht immer noch von der Ostzone.

Ob seine Reaktion Mitglied der DFU zu sein und die Nationalzeitung zu lesen richtig ist, wage ich allerdings zu bezweifeln aber bei den Leuten aus der ehemaligen DDR musst du mit allen möglichen Reaktionen rechnen. Das zeigen die Aussagen vom 2. Mitradler Harry, der nun schon das 3. mal mit Reiner in Mexico ist.

 

Details zu Harry Zenkert:

Er wollte 1989 aus der DDR abhauen, aber dann ist die Mauer vorher aufgegangen. Er ist trotzdem in den Westen gegangen und wohnt jetzt in Mülheim/Ruhr. Er spricht immer von seiner guten Rente, die er sich durch längeres Arbeiten erworben hat, Er ist sehr großzügig mit Trinkgeld und einen ausgeben, das ist positiv aber jedes 2. Wort von ihm ist „Scheiße“. In den Osten, er kam aus Dresden will er nicht mehr und er macht auch nicht die Ossi-Nostalgie mit und hat wohl öfters Stress bei Ostbesuchen. Ich habe bei ihm den Eindruck, dass er mich auch als Arschloch ansieht und er nur Reiner akzeptiert. Man muss auch wissen, dass er, nachdem er endlich in Rente gegangen ist, seine Frau verloren hat, die ihm wohl eine große Stütze war.  

Auf Tour, an jedem Tag, im Mittel 100 km.

Details zu Evelyn (Evi) und Tim Halpin:

Die beiden sind Kanadier, sie ist jedoch in Erbach geboren.

Wohnen in Williams Lake in British Columbia in Canada. Haben sich 1971 in San Blas kennen gelernt, als Evi mit einer Freundin einen Trip von Vancouver bis nach Bogota gemacht hat (mit 150$). In San Blas waren viele Hippies

Jetzt zieht es sie öfters hierher, so auch im letzten Jahr und da kamen sie ins Casa Manana zum Essen. So haben sie mit Reiner und Harry Kontakt aufgenommen (ich war schon im Bett) und Reiner erzählte mir von einer Kanadierin, die so gesprochen hätte wie ich, also hessisch. 2 Tage später habe ich sie auch kennen gelernt, wir haben uns dann an mehreren Abenden unterhalten und ich habe sie eingeladen, wenn sie wieder in Erbach seien zu uns nach Ueberau zu kommen. Das war dann auch für mich eine Überraschung, als sie an Roswithas Geburtstag am 7.7.2009 vor der Tür standen. Evi hatte mit Roswitha telefoniert und wurde spontan eingeladen, ohne dass ich davon wusste. Die beiden leben am Williams Lake im Bundesstaat Columbia und fahren mit ihrem Mobilhome und angehängtem PKW durch die Gegend um dem Winter in Canada aus dem Wege zu gehen. Diese Jahr ist jedoch kaum Schnee dort gefallen (die Winterspiele in Vancouver im Februar sind wegen Schneemangel ein Problem), dafür woanders um so mehr, so saßen die beiden in Arizona fest, weil es so viel dort geregnet hat und jetzt während ich das schreibe regnet es schon mehrere Stunden in Los Cocos, das hatten die beiden auch noch nicht erlebt.   

Tim Halpin aus Kanada.

Details zu Willi Krämer:

Willi ist ein alter Freund von Reinhard Pirnbacher, dem Besitzer des Hotels. Er ist 59 Jahre alt. Er war Ende der 80iger in dieser Gegend und hat die Pirnbachers so kennen gelernt. Er war dann noch 2x hier aber schon über 20 Jahre nicht mehr. Er ist der Pate von einem der Söhne der Pirnbachers. Willi ist ein Weltenbummler, er arbeitet ein halbes Jahr und dann verreist er in die ganze Welt. So hat er auch die Mutter seines Sohnes in Arizona kennen gelernt, die ihn aber viel Geld gekostet hat. Sein Sohn lebt nach langem Rechtsstreit seit seinem 6. Lebensjahr bei ihm, aber er macht ihm Probleme, er würde nichts arbeiten und Saufen, nach meiner Meinung fällt er damit nicht weit vom Stamm. Seine Schwester mag er auch nicht, die hätte ihre Mutter beklaut und er hätte seine Mutter pflegen müssen. Willi Krämer hat Anfang der 70iger einen Trip nach Indien gemacht. Hat dort alle Drogen ausprobiert, hat Uschi Obermeier, Bockhorn, Langhals und Co kennen gelernt. Jetzt trinkt er zu viel, eigentlich wie alle hier! Ich muss mich sehr zurücknehmen um nicht auch in dieses Loch zu fallen. 

Willi Krämer aus Schotten.

Details zu Horst Stüwe:

Horst Stüwe ist aus Ostberlin und 74 Jahre alt. Er ist aus der DDR abgehauen und nach Kanada ausgewandert.

Hier in Los Cocos hat er sich ein Haus auf vom Staat gepachtetem Grundstück gebaut. Er selbst wohnt in einem kleinen Haus dabei, während er das größere vermietet. Er fährt auch Rennrad und prahlt immer mit seinen Erfolgen und mit welchen Großen des Metiers er schon alles gefahren ist. Aber er war tatsächlich 1969 kanadischer Meister im Straßenfahren, was ich ihm nicht geglaubt habe, bis ich es im Internet auf den Seite des Kanadischen Radsportverbandes gefunden habe. 

Horst Stüwe und sein kanadischer Freund Chris Hollinshead.

Er hat immer Probleme, das Grundstück ist eine ewige Baustelle, wie übrigens alle hier so aussehen, es wird einfach nichts fertig. Jetzt haben sie ihm nachts während er schlief aus seinem Kabuff sein Portmonee gestohlen mit 3000 $. Er ist sehr unzuverlässig. Er macht mit uns eine zeit aus, wann wir losfahren wollen, wer ist nicht bereit, der Horst. Harry nennt ihn nur Caballo Loco, das verrückte Pferd und das trifft den Kern. Denn auch wenn er mit uns losfährt, so fährt er meistens doch vornweg oder ganz woanders. Jedes 3.Wort von ihm ist „geil“ oder „fuck“.

 

Details zu Engelbert Moser

Engelbert ist ein alter Freund von Reinhard aus Goldegg nahe bei Schwarzach, demselben Dorf in Österreich wie die anderen Ösis her sind. Er ist 63 und wohnt eigentlich das ganze Jahr im Hotel. Muss nur alle halbes Jahr aus Mexico ausreisen, da das Visum nur ein halbes Jahr gilt. Er hat hier eine mex. Freundin, eine Polizistin aus San Blas, deren Mann im Gefängnis sitzt. Er sieht ziemlich mitgenommen aus, raucht ununterbrochen und trinkt auch ziemlich viel. Jetzt hat er aber am Aschermittwoch mit Stefan, einem Deutschen aus Magdeburg, der in San Blas lebt beschlossen, bis Semana Santa, das ist die heilige Woche, bei uns die Karwoche kein Alkohol mehr zu trinken. Ich habe mit ihm um 100 Euro gewettet, dass er es nicht schafft.

 

Details zu Herbert Höhn

Auch Herbert ist aus Schwarzach – das liegt bei St. Johann im Pongau - wie Reinhard. Er ist 59 und war Holzfäller, hatte aber einen schweren Arbeitsunfall mit Kopfverletzung. Der war auch mal mit einer Mexicanerin 5 Jahre verheiratet. Und noch ein weiteres mal 5 Jahre mit einer Österreicherin. Auch er trinkt große Mengen Cerveza, schon am frühen morgen, eigentlich habe ich ihn noch nie Wasser trinken sehen.

 

Details zu Robert

Auch Robert kommt aus Schwarzach er ist 38 Jahre alt und hat MS, er sitzt im Rollstuhl und raucht unablässig. Aber er trinkt kein Bier sondern nur Tee mit Honig.   

Herbert Höhn und Engelbert Moser.

Mittwoch, d. 03.Februar 2010

Nachts (1/2 12) ein Wolkenbruch, der Strom viel aus, der Diesel sprang an, ein Höllenlärm.

Habe dann bis 1 Uhr gelesen und trotz Diesellärm wieder eingeschlafen. Am Morgen sehr viele Wolken. Sind dann trotzdem mit Rad gefahren (80 km), aber kurz vor dem Ankommen fing es wieder an zu regnen und das in Etappen immer wieder den ganzen Nachmittag und zwar heftig.

In San Blas wurde ein Fest abgesagt, weil die Strassen bis zur Bürgersteigkante in Wasser standen.

Eigentlich wollte ich mir dieses Fest und den Umzug mal ansehen indem ich mit Engelbert dorthin fahren wollte. So bin ich mit Engelbert und Willi in einem Alkoholladen in Aticama zum Rum und Bierkauf gelandet.

Nach den Wettermeldungen im Internet soll es eigentlich besser werden.

Kirsten hat gemailt, dass im Odenwaldkreis den 2. Tag Schneeferien sind und dass ihr langweilig ist. Im Internet habe ich gesehen, dass auf der Sauerlandlinie 22 Stunden nichts ging und 40 km Stillstand herrschte. In Peru rutschen die Hänge ab, soviel regnet es dort.

Ja, ja die Klimakatastrophe, oder?

 

Donnerstag, d.04. Februar 2010

Wir sind zwar trocken losgefahren aber sogleich fing es an zu regnen, so dass wir nochmals nass wurden, da es aber warm war konnten wir bis Las Varas und zurück fahren.

Wollte in Zacualpan Öl für meine Kette, aber keiner wollte mir was geben oder sie haben mich nicht verstanden ich sprach von Olio richtig hätte es heißen müssen: Aceite de Maquina.

Später im Hotel bei den Instandhaltern (Mantenimiento steht auf ihrem Rücken) Lubricante (Schmierstoff) bekommen, das war wohl die richtige Bezeichnung.

Bei der Rückfahrt war ich dann die letzten 15 km platt, hatte am Tag zuvor absichtlich weniger gegessen. In El Llano Banane geholt, danach ging es besser. Zu hause angekommen kam die Sonne endlich heraus und ich habe den ganzen Nachmittag im Liegestuhl am Pacifico gesonnt. Nachts war es ziemlich kalt, da aber das Zimmermädchen schon vor dem großen Regen Wolldecken ins Bett eingezogen hatte, war es auszuhalten.

 

Freitag, d. 05. Februar 2010

Morgens zwar etwas frisch, aber herrlicher Sonnenschein. Richtung Tepic und nach 30 km links abgebogen runter nach Mecatan gefahren. Dort in eine Küche eingekehrt wo die Reiner und Harry schon vor 2 Jahren von Horst Stüwe eingeführt wurden. Kaffee und Eiertortilla mit Schinken für 25 $ (!). Man glaubt es kaum, Ich kann das ganze schlecht beschreiben, man muss die Bilder sehen.

Ein kleiner Papagei, dem man die Flügel gestutzt hat, hangelte sich herum und machte ein fürchterliches Geschrei.

Den ganzen Nachmittag gesonnt, herrlich.

Abends Camarones Momia, das sind Riesengarnelen mit Käse eingewickelt in Schinken und Zwiebelsuppe als Vorspeise.

Später kamen die Halpins vorbei, sie fahren mit ihrem Pkw an Guadalajara vorbei um Ihren Sohn zu bringen, der nach Cuba will. Habe ihnen das Carlton-Hotel und Taque-Plaque empfohlen.

 

Samstag, d. 06. Februar 2010

heute erst um 9.00 Uhr losgefahren und nur bis San Blas und zurück.

In San Blas auf dem Hauptplatz gesessen, dem Hin- und Her zugesehen. Jugo de Naranja (Natursaft der Orange) getrunken.

In der Mitte des Platzes wurde für die heutige Fiesta ein Feuerwerksgerüst mit mehreren drehenden Rädern aufgebaut. Wollte eigentlich mit Engelbert am Abend zur Fiesta, habe es aber dann sein lassen. Rund um den Platz ein reichliches Angebot an Souveniers und Essen (Comidas) und Trinken (Bebidas) auf einfachste Art und Weise. In der Kirche Kommunionunterricht gehalten von einer älteren Frau.     

Mexicanerinnen.

Die meisten Mexikaner sind Mestizen, das sind Mischlinge zwischen Indianern und Weißen. Sie gibt es in den verschiedenen Variationen von Tiefbraun bis ziemlich hellhäutig. Es gibt aber auch noch reine Indianer. Man kann sie durchaus erkennen. Mittlerweile sind die meisten Mexicaner zu dick, mehr als 50 % der Erwachsenen und 80 % der Kinder. Das liegt an den 3T – Taccos, Tortas y Tortillas, das hat auch der Präsident festgestellt und deshalb gibt es jetzt eine Aktion zum Abnehmen. An Schulen soll es nur noch Aqua zu kaufen geben, keine Cola mehr – in Mexico ist der höchste Coca-Cola Verbrauch pro Kopf auf der ganzen Welt.

 

Sonntag, d. 07. Februar 2010

Wieder pünktlich um 8.00 Uhr losgefahren, bis Las Varas und zurück (100 km). Ging diesmal besser als vor 3 Tagen. In Las Varas Fiesta., viele Leute auf den Strassen.

Sonst war der Tag ereignislos, das schon übliche: Sonnen; Essen und Bier trinken. Beim Bierlachs mache ich nicht mehr mit, Harry ist mir zu aggressiv, obwohl er ja kein Böser ist, siehe weiter oben. Sie haben jetzt mit Willi einen neuen Mitspieler gefunden

 

Juno hat mir eine Mail geschickt, die ich nachfolgend wiedergebe:

Lieber Opa,
habe letzte Woche ein Zwischenzeugnis bekommen. Ich habe 3 Einser, 5 2er und einen Dreier (in Mathe). Wie geht es Dir? Heute basteln wir in der Kirche meine Kommunionkerze, meine Eltern kommen auch mit. Meine Freundinnen Marie, Maren, Johanna und ich haben drei Geschichten diese Woche in der Schule geschrieben, dies war möglich, weil unsere Lehrerin krank ist und wir viel aufgeteilt wurden und Vertretung hatten. Gestern hatte Opa Hans Geburtstag. Eigentlich wollten wir zum Kaffeetrinken hin, aber dann kam alles ganz anders: Plötzlich so gegen 09.00 Uhr klingelte das Telefon, ich ging dran, Petra sagte, dass Opa gerade eben ins Krankenhaus mit dem Notarztwagen gefahren wurde. Papa und ich haben uns ganz schnell angezogen und sind ins Krankenhaus nach Gross-Umstadt gefahren. Meine Mama war arbeiten. Im Krankenhaus waren auch schon Petra, Hannah, Simone und Oma. In dem Zimmer indem Opa liegt, stank es fürchterlich, ich habe es kaum ausgehalten. Anfangs war uns jedoch nicht klar, woher der üble Geruch kam. Später stellte sich heraus, dass Opas Zimmergenosse an heftigem, sehr übel riechendem Durchfall leidet. Ständig musste er abführen. Der arme Opa, so krank und auch noch in so einem Stinkezimmer, HILFE ich würde sterben!!!!!!!!!! Dann sind wir  zu Petra und Oma gefahren. Hast du schon mal Geburtstag gefeiert OHNE das Geburtstagskind ? Das mussten wir leider. die Gäste waren ja schon geladen und das ganze Essen vorbereitet. 4 Kuchen waren gebacken, die Kartoffel Montana für den Salat schon gekocht, das kann man ja schlecht Oma überlassen, das Sie 3 Kilo Kartoffelsalat und drei Kilo Fleischkäse alleine verspeist. Sie klagt eh schon so oft darüber, dass sie so kräftig sei. Und der arme Opa Hans darf gar nichts essen und das an seinem Geburtstag, der Arme. Ach so wir haben ja noch ganz vergessen, zu erzählen weshalb Opa Hans so eilig ins Krankenhaus kam: ER hatte früh am Morgen auch Durchfall und ganz vieeeeeeeel Blut im Stuhl, zudem war er sehr schwach und kreidebleich. Oma war das nicht geheuer und dann haben sie und Petra lieber mal den Notarzt gerufen. Gestern abend waren dann noch mal Thomas, meine Mama und Oma im Krankenhaus um sich zu erkundigen, was er hat. Zwischenzeitlich wurde bei ihm eine Magenspiegelung vorgenommen. Leider war kein Arzt zu sprechen, da Wochenende, aber der Pfleger gab hinreichen Auskunft: Opas Magengeschwür, an dem er auch schon operiert wurde ist aufgeplatzt, er hat jetzt eine Klammer darin, damit er nicht mehr so viel Blut verliert, eventuell braucht er noch zusätzlich eine Bluttransfusion, was dann geschehen soll muss man abwarten, wird sich wohl erst morgen herausstellen, wenn die Aerzte wieder präsent sind.  Ach übrigens am Donnerstag habe ich 3/4 meines Faschingskostüms bekommen, dazu gehören drei schicke Klimperarmbänder, Schmetterlingsohrringe eine coole weiße Hose und ein Art-Shirt, die Perücke wurde bestellt, jetzt rate mal was ich werde????????? Wenn Du den Text sehr aufmerksam liest wirst Du das Rätsel lösen können, aber Vorsicht, es ist nicht leicht, schreib mir was ich werde und Du bist der King der Rätsellöser.                      
Genug für heute ich muss jetzt Hausis machen, habe aber keine Lust, und würde mir wünschen, meine Mama würde sie für mich erledigen, aber aus Erfahrung wei? ich natürlich, dass sie dies nieeeeeeeeeeeeeemals tun würde, Schade.
         
                       JUNO EMILY LATSCHA   und    SILKE LATSCHA.

Und meine Antwort:

Ja das ist aber eine interessante Mail, wenn auch nicht nur erfreulich.

zunächst einmal Glückwunsch für das gute Zeugnis, wenn du ganz viel übst wirst du auch noch den Dreier los.

Frag mal deine Mama und deine Tante, die mussten im Urlaub immer Blättchen-Rechenaufgaben lösen, danach haben sie nur noch gute Noten in Mathematik geschrieben.

Na ich würde mal raten, du wirst Piratenbraut, Bilder von Deinen Cousinen von der Kinderfastnacht kannst du dir ansehen und auch raten was sie sind.

 

das mit deinem Opa Hans tut mir sehr leid, ja im Krankenhaus sein ist nie schön, sage ihm ganz viele Grüße und gute Besserung von mir, wenn du ihn wieder besuchst.

 

Ja das mit den besuchen muss leider sein, das trägt zur Gesundung des Kranken bei, da fühlt er sich nicht allein gelassen, so unangenehm das auch für den Besucher sein kann, wie in eurem Fall.

 

Ja deinem Opa Herbert geht es sehr gut, aber auch der wird immer älter und eines Tages wirst du auch dem besuchen kommen, wenn er krank ist, so ist leider das leben und das muss man auch als 8jähriges Mädchen schon begreifen.  

Jetzt schließe ich meine Mail es ist nämlich 1/2 8 Uhr und meine beiden Radrennkameraden warten schon auf mich.

Wir fahren um 8.00 Uhr ab und wollen heute 120 km fahren.

ich würde mich freuen, wenn du mir öfters eine Mail schreibst und grüße deinen Papa und deine Mama von mit
Es grüßt dein Opa Herbert

 

Montag, d. 08.Februar 2010

Sind über steile Auf- und Abfahrten nach El Cora gefahren, das ist ein kleiner Ort in den Bergen mit einem Wasserfall in dem man Baden kann. Mit dem Rennrad ganz hinzufahren ist wegen der Steinstrasse schwierig. Hier in Mexiko sind die Überlandstraßen und Autobahnen durchweg asphaltiert. Jedoch oft holprig und mit tiefen Löchern versehen. In den Ortschaften sind die Nebenstrassen mit großen runden Steinen aus dem Meer gepflastert, die sind dann sehr uneben und holprig mit dem Rennrad zu befahren eigentlich unmöglich. Das ganze hat auch was gutes, um die Autos zu schonen fahren die Mexikaner sehr langsam. Auf den Orts Durchgangsstrassen sind sog. Topes quer über die Strassen gezogen, das sind abgerundete Betonschwellen um die Geschwindigkeit zu bremsen.

Da ich mich ja auch für die Vogelwelt interessiere, schaue ich immer nach den Vögeln.

Am meisten auffallend sind hier am Pacific die (Braun-)Pelikane und die (Binden-)Fregattvögel.

Sehr häufig ist hier die Mexikanische Krähe ( Sinaloa Crow), ein schwarzer uns. Elster sehr ähnlicher Vogel, der sich abends auf Schlafbäumen versammelt in Gesellschaft mit Stargroßen und mittelgroßen ähnlich aussehenden Krähenvögeln.    

Braunkopfpelikan.

Viel zu sehen sind auch verschiedene Reiherarten: Silberreiher, Kuhreiher und auch dunkelfarbige (ev. Black Heron). Auch mind. zwei Arten von Nachtreihern und einen Nimmersatt (das ist eine Storchenart) wurden von mir im Mangrovengebiet von San Blas gesichtet. Auch verschiedene Limikolen z. Uferschnepfe und Rotschenkel. Immer wieder auffallen auch zwei Geierarten, Truthahngeier und Rabengeier, da es sehr viel Aas gibt.

 

Bin dann noch nach San Blas gefahren. Habe dort Kokosmilch vermischt mit Eiswürfeln in einem Plastikbeutel mit Strohhalm getrunken (5$). Der Himmel war überwiegend bedeckt, das habe ich genutzt um an meinem Tagebuch zu arbeiten.

 

Dienstag, d. 09. Februar 2010

Heute sind wir etwas später Richtung San Blas gefahren. Bin dann alleine weiter bis Villa Hidalgo ca. 30 km westlich). Nur flach, aber recht eintönig. Landwirtschaftliche Nutzung z.B. Bohnen und Tomatenfelder flach wachsend am Boden Tomaten auch am Stock. Chili in Gewächshäusern.

Auch Reisfelder sind angelegt. Dazu Mais und Zuckerrohranbau.

In den Bergen und an der Küste entlang ist Obstanbau, insbesondere km-weit Mango-Bäume die z.Zt. blühen und schon kleine Früchte bilden, die im Mai reif werden. Dazu kommen Platanos (Bananen) in verschiedenen Größen und Yaca, das sind Riesenfrüchte an relativ kleinen Bäumen, die bei uns Jackfruchtbaum heißt. Vereinzelt auch Avocadobäume mit Früchten.

Nachmittags war der Himmel überwiegend bedeckt, ob jetzt eine neue Regenfront kommt?

In Mexiko City hat es 5 Tage lang heftig geregnet. Da alles Wasser, auch das Abwasser dort über einen offenen Kanal abläuft, sind in vielen Häusern nach der Überschwemmung nun Fäkalien. 

Yaca-Früchte.

Mittwoch, d. 10. Februar 2010                                                

Sind zu viert Richtung Las Varas bis Zucualpan gefahren, haben dort erstmals wieder Hähnchen gegessen. Der Grill befindet sich auf der Strasse und der Griller hat uns schon mehrmals zu gewunken. Jetzt haben wir 3 halbe Hähnchen für 50 $ also 1 € pro Mann bekommen. Auf dem Rückweg hatte Reiner mit seinen Schlauchreifen einen Platten. Sonst ereignisloser Tag.

 

Donnerstag, d. 11. Februar 2010

Heute ist im nächsten Ort, in Aticama großes Fest. Früh hat es leicht geregnet. Bin deshalb alleine erst um 9.00 nach San Blas, habe mit Fernglas nach den Reihern und Limikolen geschaut.

In San Blas Becher mit verschiedenen Früchten für 20 $, sehr lecker. Bei einem fliegenden Händler in Los Cocos 3 Sternfrüchte für 10 $.

Abends mit Engelbert, Willi und Herbert nach Aticama auf die Fiesta. Die anderen sind gleich am ersten Bierstand hängen geblieben. In der Kirche war Massentaufen von Kleinkindern. Auf der plaza machte eine Mariachi-Band Musik. Eine Kindertruppe in einem merkwürdigen Kostüm führte einen Tanz vor. Eine weitere Gruppe von älteren Jugendlichen war in Indianerkostümen gekleidet. Einige männliche Jugendlichen trugen schaurige Gesichtsmasken und hatten Seile, sie führten sich ähnlich auf wie die Masken bei der alemannischen Fastnet. Habe 2 Hot-Dogs mit viel scharfen Beilagen für je 9 $ gegessen und ein süssen Spritzgebäck für 10 $. Damit war ich gesättigt. Engelbert hat dann den Ösi-Herbert und mich gegen 8.00 Uhr nach Hause gebracht. Willi blieb vor dem Bierladen sitzen und Engelbert fuhr wieder hin. 

Fiesta in Aticama.

Freitag, d. 12. Februar 2010

Sind zu viert nach Mecatan Richtung Tepic auf der MEX 28 gefahren. Dort wieder beim Papagei eingekehrt, siehe Beschreibung vom vergangenen Freitag. Auf der Hinfahrt haben wir einen Staffellauf von jungen Leuten erlebt anlässlich der Panamerikanischen Jugendspiele in Guadalajara. Unterwegs einen Sperber und einen Falken mit rotbraunem Rücken gesehen. Nachmittags gesonnt, die Sonne ist klar und heiß. Dabei Uferschnepfe und weiteren Watvogel genau so groß, aber mit kürzerem und geradem Schnabel und einen uns. Graureiher ähnlichen am Steinstrand beobachtet.

Abends wieder zum Fest nach Aticama mit Reiner, Willi und Engelbert. Willi gleich wieder zum Bier-Verkaufsstand. Hat dort eine Mexicanerin kennen gelernt, bei der er auch wahrscheinlich blieb nachdem Reiner und ich nach Hause gelaufen sind, weil Engelbert mit seinem Auto uns versetzt hat.

Zunächst sind Reiner und ich zum Bullenreiten (Eintritt 80 $). Da war eine ganz eigene Klientel, sogar die kleinsten Kinder hatten Stiefel an, alle bewegten und tanzten bei der Musik mit, die allerdings ohrenbetäubend war, aber so ist das überall hier, die Musik muss laut sein. Die Bullenreiter blieben alle nicht lange auf dem Rücken der Stiere. Danach tanzten alle im Rundgehege.

Wir sind dann wieder zum Hauptplatz, da waren wieder alle Gruppen vom tage vorher. Um 9.00 war dann Feuerwerk, die brennenden Räder wurden abgefackelt. Zwischendurch liefen junge Leute mit eigens angefertigten Knallkörpern, z.B. in Form von Bällen, die sie dann mit dem Fuß weiter kickten, während die Knallkörper explodierten. Für die vielen Kinder war das ein Heidenspaß und es war viel Gekreische.

   

Samstag, d. 13. Februar 2010

Während ich das immer schreibe, morgens zwischen 6 und 7.00 Uhr sitze ich auf der Terrasse im Restaurant, weil hier der beste Wireless-Internetempfang ist und auch Steckdosen vorhanden sind. übrigens hat Mexiko wie die USA 110 Volt, beim Aufladen von Akkus dauerte es etwas länger, aber alle meine elektr. Geräte wie Netbook, Rasierapparat, Digitalfoto und Handy kann ich aufladen, da Akkus und Ladegeräte heute universal auf 110 bis 240 Volt ausgelegt sind. Zwischendurch trinke ich Kaffee, der morgens in der Reception kostenlos angeboten wird und mache meine gymnastischen und Kraftübungen.

Heute früh ist hier eine Bus-Reisegruppe, das Outfit dieser Leute ist ein ganz anderes, als das was wir hier auf dem Lande sehen, eine gewisse Gepflegtheit und Wohlhabenheit sieht man den Leuten an, obwohl sie auch alle mexikanische Gesichter haben. Es gibt sogar einige Frauen, die gymnastische Übungen machen.

Bin bis Las Varas und zurück (100 km). Die anderen sind vorher umgedreht. Nachmittags wenig Sonne, deshalb im Internet.

 

Sonntag, d. 14. Februar 2010

Bin heute mit Harry und Reiner nach Villa Hidalgo gefahren. Unterwegs sind wir in eine frei im Feld befindliche Bar. Der junge Wirt konnte ein paar Brocken deutsch und er hat einen Freund in Stuttgart, außerdem stellte sich heraus dass sein Vater am Freitag Abend einen Blumenladen in Aticama eröffnet hat, was ich live miterlebt habe. Reiner und Harry wollten nämlich Blumen kaufen und am Valentinstag Lourdes und Francos Frau in ihrem „Vereinslokal“ diese schenken, was sie auch taten. Nachmittags war im Casa Manana Live-Music, Harry war ganz wild und tanzte mit Lourdes, der Sängerin und anderen Frauen. Auch Herbert und Willi mussten tanzen, teilweise auch mit den Köchinnen.

 

Montag, d. 15. Februar 2010

Heute fuhren wir nur bis San Blas, damit Harry sich vom gestrigen Tag erholen konnte.

Als wir auf der Plaza in unserem üblichen Lokal saßen, sprach uns Ingo Hahn an, der mit Steffen auf Bird-Watching mit dem Rucksack im Bus durch Mexico unterwegs ist. Er hatte uns an meinem mit den deutschen Farben versehenen Trikot als Deutsche erkannt. Ich sprach mit Ingo über Vogelbeobachtung und tauschte die e-mail-adressen. Er ist Dr. in Landschaftsökologie an der Uni in Münster. Ingo ist in GrossGerau geboren, aber schon mit 3 Jahren weggezogen, so klein ist die Welt!

Emma und Lotte, die schon 2 Tage bei Roswitha sind, haben mir gemailt, dass sie mich vermissen, dafür lohnt es sich zu leben.

 

Dienstag, d. 16. Februar 2010.

Heute hat Dieter Geburtstag, habe ihm eine SMS geschickt.

Sind heute nach Zacualpan und zurück gefahren. Fahre mittlerweile sehr gleichmäßig hohe Trittfrequenzen. Der Training schlägt langsam an.

Nachmittags sind wir nach Miramar zum Fischereihafen. Dort eine große Dorade mit Beilagen gegessen (100$). Am Nachbartisch saßen 3 Tunten. Ich habe es gar nicht gemerkt, aber Reiner sofort. Ich habe mich nur gewundert und auch angemerkt dass unsere Frauen nicht so große Flaschen Bier trinken würden. Es gibt nämlich das Pacifico Flaschenbier in 3 Grössen: Ballena, Medio und Cuarto. Die Tunten haben sich zwischendurch auch geschminkt. Reinhard erzählte uns dann später, dass es in Santa Cruz, das ist der Ort daneben eine ganze Kolonie davon gäbe.

 

Mittwoch, d. 17. Februar 2010

Heute früh regnet es sich langsam ein. Habe die ganze zeit am Netbook verbracht und mit den elsässischen verwandten meinen Stammbaum „Familie Latscha“ ergänzt.

Bin dann Nachmittags nach dem regen noch bis San Blas und zurück (40 km) sonst hätte ich mein Abendessen, Camorones Ajo (Knoblauch, 100$) nicht verdient gehabt.

Habe bei Reinhard 300 Euro bezahlt für den ersten Monat, den halben Preis vom letzten Jahr, er sprach von Treue. Also 10 Euro pro Tag für ein Einzelzimmer, da kann man nichts sagen. Das Zimmer wird jeden Tag geputzt, jeden Tag frische Badetücher, jeden Tag 2 Flaschen Mineralwasser, da kann man nicht meckern.

Des weiteren habe ich bei ihm 100 Euro getauscht, habe 1736 $ dafür bekommen, am Flughafen hätte ich noch 1810 bekommen, aber der Euro fällt z.Zt., aber immer noch besser als bei der Bank zu Hause (siehe weiter oben).

 

Donnerstag, d. 18. Februar 2010

Am Morgen zu fünft, ein Kanadier, Chris ein Bekannter von Horst, der bei ihm wohnt ist dazu gekommen nach Mecatan gefahren. Dort wieder Eieromelett gegessen. Bei der Rückfahrt fing es an zu regnen. Dann erneutes Gewitter am Nachmittag. Zeit genutzt für Netbook. Harry war böse auf mich und hat mich beschimpft, weil ich immer hin und her gefahren bin. Er fühlt sich dadurch genötigt.

 

Freitag, d. 19. Februar 2010

Richtung San Blas dann Richtung Guadeluope und kurz vorher auf eine neue Straße abgebogen, die aber nur 3 km lang ausgebaut war. Dabei 2x einen Nimmersatt, gesehen, der einen Kopf und Schnabel wie ein Marabu hat aber unten wie ein Storch aussieht.

Später in San Blas auf der Plaza gesessen. Angehende Verkehrspolizisten übten auf dem Platz.

Wieder Jugo de Naranja (Orangensaft) getrunken und ein Vaso de Fruta (Ananas, Cocosnuss, Sandia = Melone, Art Gurken) gegessen. In Aticama im Lebensmittelladen (Abbarotes) Bier und Tomaten geholt. Dabei 3 Jungs jeweils ein Stückchen spendiert zu 3 $. Mit so wenig kann man gutes tun. Den ganzen Nachmittag gesonnt. Abends Spagetti Frutti de Mare (90$) gegessen, darin sind Comorones (Shrimps) zum Abwinken.

Später kamen noch Evi und Tim Halpin vorbei. Dabei waren auch Tim älterer Bruder Roger und dessen Frau. Sie haben mich für den nächsten Tag zum Austern essen nach Miramar eingeladen. Sie holen mich um 1.00 Uhr ab. Evi mag keine Austern aber Roger würde die wie ein Staubsauger schlucken sagt Tim.

Lese zur Zeit, da meine Zeitungen mittlerweile alle gelesen sind das Buch „Die Wasserträger Gottes“, die Lebenserinnerungen des jüdischen Schriftstellers Manes Sperber, der in Galizien in einem jüdischen Dorf geboren ist und später in Wien, Berlin und Paris lebte. Er beschreibt sehr gut das Leben in einem Städel und die vielfältigen jüdischen Charaktere vor und während dem 1. Weltkrieg, für mich eine bisher so nicht gelesene Beschreibung der Not und des Leids jüdischer Menschen in einer mehr oder weniger feindlichen Umgebung.

 

Samstag, d. 20. Februar 2010

Nachdem ich wieder zurück war, nach einer Fahrt nach Las Varas und zurück mit meinen 4 (!) Begleitern holten mich Tim und Roger um 1.00 Uhr mit dem Auto ab.

Wir fuhren zunächst zu ihrem RV-Platz nicht weit vom Casa Manana. Von da liefen wir die 300 m durch den Platz bzw. am Strand entlang zur Fischerei Cooperative in Miramar um Austern zu essen, was wir auch taten, in dem wir zusammen 3 Portionen (3x12) aßen. Das waren die ersten 8 Austern meines Lebens. Sie schmeckten mir sehr gut, mit Zitrone überträufelt besser als ich vorher gedacht hatte. Nachdem ich bereits letztes Jahr hier in Los Cocos meinen ersten Lobster gegessen habe, nun meine ersten Austern, allein dafür lohnt sich die weite Reise nach Mexico, meine ich. 

Beim Austernessen.

Die Austern werden von Tauchern im Meer von Felsen abgebrochen und in einem Netz gesammelt das an einen großen Autoreifen hängt. Die Taucher arbeiten nur mit Taucherbrille und ggf. Flossen.

Tim war Rechtsanwalt für Scheidungs- und Verkehrsrecht, er ist 62, Roger ist 67 und war Computer-Spezialist bei Mobile Oil, er arbeitete in der ganzen Welt wie Melbourne, Katar u.a.. Vor ca. 5 Jahren, nachdem er bereits mit 57 in Pension gegangen war, hatte er einen schweren Unfall in Guatemala, der ihm beinahe das Leben gekostet hätte, als ihn ein Auto erfasste. Seitdem ist er noch nicht ganz genesen, und vergisst immer das, was vor kurzem passiert ist.

Sie waren in Mexico zu einem Spanischkurs und wurden von Evi und Tim abgeholt, als diese ihren Sohn brachten (siehe weiter oben), der über Mexico-City nach Cuba geflogen ist. Roger und seine Frau wohnen in Washington D.C. Und alle Halpins treffen sich am 20. März in Austin, Texas wo der Sohn von Roger heiratet, der dort als Arzt bei der Mayo-Klinik arbeitet. Tim meint ich könnte auf meiner Reise durch die Staaten ab 25. März bei ihnen wohnen um mir Washington anzusehen.

Zu bemerken ist noch, dass der RV-Platz bis ca. zum 1.Weltkrieg eine deutsche Niederlassung war, wo Cocosöl erzeugt und exportiert wurde. Später als Sommersitz des Präsidenten von Nayarit genutzt. Die Anlage umfasst noch eine kleines Hotel mit 6 Zimmern, dort wohnt Roger und seine Frau. Insgesamt ein sehr schönes Ambiente mit verschiedenen Bäumen u.a. einem Sternfruchtbaum, (carambola) von dem ich mir einige Früchte mitnahm.

 

Sonntag, d. 21. Februar 2010

Heute wieder mit 5 Mann über San Blas nach Villa Hidalgo gefahren. Während die anderen schon in Hidalgo in ein Straßenrestaurant einkehrten bin ich weiter gefahren, weil Reinhard mir erzählt hat dass kurz hinter dem Ort eine Strasse zum Meer führe. Da war aber nichts, bin ca. 3 km gefahren.

Zurück sind Reiner und ich recht schnell gefahren, er hatte einen Defekt, die anderen waren schon los gefahren. Von San Blas bis Los Cocos bin ich dann alleine gefahren. Waren alle ziemlich kaputt.

Harry macht morgen Pause. Nachmittags fast 5 Stunden in der Sonne gelegen und im oben beschriebenen Buch gelesen.

Hella Borger hat Bild von sich und Roswitha geschickt, als sie am Samstag Abend im Terrazino in Reinheim essen waren.

 

Montag, d. 22. Februar 2010

Heute wieder mal um 5 Uhr aufgewacht, nachdem ich die letzten Tage immer länger geschlafen habe. Abends gehe ich meisten noch vor 8 Uhr ins Bett, lese noch bis ich müde werde.

Mit Reiner bis Las Varas gefahren. Auf dem Rückweg ziemlich kaputt gefühlt. Auch zu hause dann ziemlich malat.. Den ganzen Nachmittag wieder am Meer gesonnt.

Abends ein großes Steak gegessen mit vielen Beilagen (150 $ = 9 Euro).

Habe neues Buch angefangen „Hundert Jahre Einsamkeit“ v. Kolumbianischen Nobelpreisträger (1983) Gabriel Garcia Marquez. Scheint mir im Moment noch ziemlich unrealistisch seine Geschichte.

 

Dienstag, d, 23. Februar 2010

Heute zu fünft Richtung Las Varas gefahren. Aber schon in El Llano war eigentlich jeder alleine, weil Horst, der Caballo logo wieder dauernd ausriss. Bin dann mit Chris, der sagte die anderen seien silly = dumm hinterher gefahren. Irgendwann kam mir dann Horst alleine entgegen und später dann Harry und Reiner, die mich fragten wo der Caballo sei, er wäre vor ihnen gewesen aber sie hätten ihn nicht gesehen, er müsste sich versteckt haben, bis sie vorbei waren, der ist wirklich grazy.

Dann im Vereinsheim, so nennen die beiden das Restaurant, wo sie nach dem Rad fahren meistens sofort einkehren um ein Ballena Bier zu trinken, Suppe mit Suppenfleisch und verschiedenen Gemüsen gegessen (30$).

Nachmittags das erste mal im Ocean gebadet.

Abends vom Ziegenkäse genascht den ich mir mittags in Aticama geholt habe. Dort hole ich mir so alle zwei, drei Tage Kleinigkeiten zu Essen und Bier in Dosen zum Trinken. Habe mir auch schon eine Flasche Wein geholt, Cabernet Sauvignon aus Chile, schmeckt mir nicht. Jetzt habe ich mir einen einheimischen gekauft, zu süß, aber der Name ist interessant „Padre Kino“ also Vater Kino, wobei Kino wohl ein verballter Spitzname ist, Marias Bruder nennt sich genauso, obwohl er eigentlich Qouetzcoatl heißt, wie der letzte Aztekenkönig, den die Spanier umgebracht haben.

 

Mittwoch, d. 24. Februar 2010

Chris Hollinshead, der Kanadier, der bei Horst wohnt hat mir seine mail-adresse gegeben er hat auch einige schön gemachte Homepages u.a. von Horsts Haus, dem Casa del Sol

( www.cdn-iris.ca/casadelsol/ ).

Heute haben wir bei der Rückfahrt von San Blas in Matanchen angehalten und uns Pan de Yaca geholt, das ist ein Napfkuchen mit Yaca-Stücken (Yaca oder Jaga ist die Frucht des Jackfruchtbaumes), ganz locker gebacken (30$).

Dann sind wir dort zum Strand runter gefahren und haben uns mehrere Stunden dort aufgehalten. Man hat dort die ganze ca. 10 km lange Bucht von San Blas vor sich, kann 100 m zu Fuß ins Wasser laufen. Keine Hochhäuser, nur überdachte Strandbuden, fast keine Menschenseele, was will man mehr.  

Reiner, Harry und Herbert am Strand.

Donnerstag, d. 25. Februar 2010

Heute zu fünft nach Zacualpan gefahren. Später mit Harry und Reiner im Restaurant Franco (das Vereinsheim) Pescado (Dorade) mit allen mex. Beilagen (Reis, Bohnen. Pommes, Gurken, Salat, Zwiebeln, Totillas) gegessen (50$, billiger geht es nimmer). Kurz gesonnt, bin tags zuvor etwas zu viel in der Sonne gewesen, der Kopf brennt etwas. Viel gelesen in 100 Jahre Einsamkeit, auch abends und nachts im Bett.

 

Freitag, d. 26. Februar 2010

Sind heute Richtung Tepic, wollten nach Macatan. Dann sind Horst und Harry aber vorzeitig zurück gefahren, so dass Reiner und ich weiter Richtung Tepic gefahren sind. Haben dann auch den Eingang zu Lourdes Neuem Haus ca. 5 km vor Tepic gefunden, zu dem wir für nächsten Freitag eingeladen sind. Habe mir überlegt, dass ich zu dieser Gelegenheit dann auch von hier weg gehen könnte und dann zurück nach Guadalajara fahren könnte.

Mittags habe ich dann noch etwas zu essen und Trinken in Aticama geholt. Habe dann mit Reiner im Restaurante Franco, mit Käse gefüllte Chilischote in Suppenbrühe gegessen, sehr lecker, war gar nicht scharf.

Ab 5 Uhr waren wir bei Horst in seiner Casa del Sol eingeladen. Hier hatten Ken und Chris leckere Zutaten zu Grillwürsten zubereitet. Ken, den ich schon letztes Jahr hier kennen gelernt hatte, teilte seine Weißweinflasche mit mir, so dass ich zu viel gegessen und getrunken habe.

Bin dann um 8.30 ins Bett gefallen, trotzdem um 5 Uhr wach gewesen um dies zu schreiben.

 

Samstag, d. 27. Februar 2010

Heute nach dem schweren Tag gestern beim Rad fahren und Essen und Trinken nur in Richtung Guadalupe und zurück über San Blas.  

Die Grillparty.

Nachmittags am Pacific gesonnt. Da viel mir das merkwürdige Verhalten der Meeres auf, das Wasser stieg innerhalb von Minuten an und viel wieder ab. So gegen 1/3 Uhr erfuhr ich dann, dass es vor Chile ein Erdbeben mit Tsunami gegeben hat, deshalb das auf und nieder des Wassers.

Abends hatten wir Horst, Chris und Ken eingeladen ins Casa Manana, es gab Pizza Harry hat bestellt aber es kamen keine Pizzen sondern Marisco special in einer ausgehöhlten Ananas-schale. War sehr lecker, später gab es dann doch noch Pizza und zum Abschluss gefrittete Comarones mit Mayonesesosse. Die Rechnung von 990 $ (55 Euro) haben wir dann durch 3 geteilt.

 

Sonntag, d. 28. Februar 2010

Das Meer hat sich wieder beruhigt.

Sind nach Las Varas gefahren, ich jedoch weitestgehend alleine.

Bin dann etwas in die Stadt hinein gefahren, was ich bisher noch nicht getan hatte, in der Hauptstrasse bis zur Plaza ein Geschäft neben dem andern, wie eigentlich überall in den etwas grösseren mexicanischen Orten.

 

Montag, d. 01. März 2010

Heute wieder nach San Blas gefahren, dort etwas durch die Strassen und zum Hafen gefahren, was ich ja im letzten Jahr schon ausreichend erkundet hatte, es hat sich nichts verändert.

Auf dem Rückweg in Matanchen Pan des Platano gekauft, das ist der Napfkuchen (siehe oben), diesmal mit Bananenfüllung. Abends probiert, sehr lecker.

In Matanchen ist eine Bootsstation, wo man eine Exkursion in den Mangrovenwald machen kann mit Krokodil und Vogelbeobachtung. Wenn man Glück hat, und ich hatte das kann man kleine und grosse Krokodile aber auch von der Strasse aus sehen.

 

Dienstag, d. 02. März 2010

Heute nach El Cora gefahren, Dabei etliche Bilder gemacht von Chris auf dem Rad. Später dann nach Matanchen an den Strand gefahren. Dort in der Strandbude Camarones Rancheros gegessen, da werden die Krabben in einem irdenen Pfännchen heiß gemacht. Dazu gibt es die üblichen mex. Beilagen über deren Vielseitigkeit (Pommes, Reis, Salat, Bohnen, Tortillas) bei den kleinen Mengen man sich wundern muss, wie machen die das nur so schnell?

Abends dann auf meiner Terrasse eine Flasche Weiswein getrunken und Pan de Platano gegessen.  

Der Besenbinder.

Mittwoch, d. 03. März 2010

Heute wieder nach Las Varas, man muss halt wissen, dass es von unserem Quartier aus nur 3 Möglichkeiten gibt zu fahren, Nach Süden Richtung Las Varas (hin und zurück 100 km ), Nach Norden Richtung San Blas und abbiegen nach Osten Richtung Guadelupe ,Villa Hidalgo oder nach Osten Richtung Tepic wobei es aber bis zu 1000 m aufwärts geht, was wir nicht so gerne machen.

Bestimmt wird das ganze durch die asphaltierten Strassen, die Nebenstrassen sind überwiegend Schotterstrassen.

Abends habe ich die Halpins eingeladen, wir sind dann mit dem Auto in ein Restaurant hinter Aticama gefahren zum Fisch essen. Wir haben uns nett unterhalten. Ich habe sie für nächstes Jahr an meinem 70. Geburtstag eingeladen und Ihnen auch unser Wohnmobil zum Gebrauch angeboten, in der Hoffnung, dass sie mir auch ihres anbieten, damit ich mit Roswitha nochmals ne Tour durch British Columbia machen kann.

Diese Reise steht ja noch aus, nachdem ich die vorgesehenen Reise nach Edmonton 2005 ausfallen lassen habe, nachdem sie mir gesagt hat sie steigt wegen der Bären nicht aus dem Mobil aus. Ich wollte nämlich zu den World Master Games, das sind sozusagen olympische Spiele für Masters (über 30 Jahre). Diese fanden übrigens 2009 in Sydney statt, übrigens auch so ne Traumstadt wo ich nochmals hin will, aber auch da sind wir nicht hin gereist, weil Roswitha ja nicht mehr will, dass ich Radrennen fahre nachdem ich 2007 einen bösen Crash in Bellheim hatte mit Beinbruch (siehe; „Mein Leben als Radrennfahrer“).

Habe die Halpins auch zu einer Führung nach Gustavsburg eingeladen, dort haben sie auch bekannte aus ihrer Darmstädter Zeit, da haben sie 2 Jahre in Darmstadt gewohnt, Evi war Lehrerin in Dieburg und Tim bei den Amerikanern beschäftigt. Tim meint übrigens er stammt mütterlicherseits von Deutschen und väterlicherseits von Iren ab.

 

Donnerstag, d. 04. März 2010

Um 8.00 Uhr alle fünfe Richtung San Blas. Bin dann alleine nach Victoria Guadelupe gefahren, in Matanchen beim Krokodilschauen bzw. Pan de Platano kaufen, haben wir uns alle wieder getroffen.

Nachmittags vergammelt am PC, Rad und Klamotten waschen, La Quenta bezahlt, heute ist hier mein letzter Tag. Abends nochmals Pasta gegessen. Tim und Evi sind mit ihren mex. Freunden aus San Blas, die sie schon seit 1972 kennen, im Casa Manana erschienen.

 

Freitag, d. 05. März 2010

Heute sind wir in Tepic auf die Hazienda von Lourdes eingeladen. Willy ist schon seit gestern dort um das Festessen vor zu bereiten. Reiner und ich fahren um 8.10 Uhr los. Harry ist schon um 7.45 Uhr los gefahren und Horst hinter ihm her.

Um kurz vor 11.00 Uhr waren wir da. Kurz danach kamen Reinhard mit Willy mit dem Essen und den Getränken, Bier zum Abwinken. Der Grill wurde angeworfen die Kartoffeln geschält und gekocht. Dazu gab es den vorbereiteten Gulasch und das Rotkraut. Lourdes holte inzwischen Herbert Höhn und Robert und brachte meine Rucksäcke mit aus Los Cocos. Es kamen noch der Deutschkanadier Rolf und seine Frau und ein weiterer Ami mit Frau. Gabi, die Köchin vom Casa Manana war wg. Willy da. Dazu kam noch der Sohn von Reinhard. Um ca. 4.00 Uhr fuhr mich dann Reinhard zum Busbahnhof. Leider zu dem großen an der Hauptstrasse von Tepic, da nahm ich dann die Linie „Omnibus de Mexico“ für 205 $ nach Goa, das ist mehr als Tepic Plus (185 $) kostet. Der Bus hält auch in einer Busstation in Zapopan, nicht weit von der von Tepic Plus, die Taxifahrer hatten dann auch Schwierigkeiten mit meinem Rad und er musste unterwegs 2x fragen wo die Calle Honduras ist. Außerdem waren ihm 200 $ zu wenig und ich musste ihm 250 $ geben. Unterwegs an einer Ampel tanzte ein kleines 6jähriges Mädchen zw. den wartenden Autos, ich gab ihr 1 $, nacher machte ich mir Vorwürfe warum ich ihm nicht mehr gegeben habe. Bin dann um 8.30 p.m. Bei Maria angekommen. Dort waren ihre Schwester Patty und deren Mann aus San Antonio in Texas, wo z.Z. auch Kinos (Bruder von Maria, der schon 2x bei uns in Ueberau war)Frau mit ihren 3 Jungs lebt. Kino ist z. Z. In Bamberg stationiert, er will mich im Frühjahr besuchen. Später kam noch die Schwester Susanna mit ihrem Mann Jose Luis (Quicho), bei denen z. Zt. Auch ihre Mutter ist, die bei Patty in Texas lebt.

 

Samstag, d. 6. März 2010

Am Morgen um 7.45 Uhr auf gestanden, Patty und Ihr Mann waren schon weg ihre Mutter holen.

Maria und ich waren gerade beim Frühstück als sie kamen. Sie sind dann später zusammen zu einem Bruder von der Mutter gefahren. Ich bin zu Fuss ca. 5 km zum Plaza del Sol. Dort habe ich Fernando Chavez getroffen, von dem Reinhard per ebay ein Look-Rennrad kaufen will. Ich habe eine Expertise abgegeben, indem wir mit Reinhard tel. haben. Sie haben sich dann auf 900 US-$ geeinigt. Maria hat mich dann im Einkaufszentrum abgeholt und wir sind zu Fernandos Shushi-Lokal (der auch ein Verwandter ist). Wir haben sehr gut und viel gegessen. Wir waren 8 Personen und Maria Luz hat alles bezahlt. War ein angenehmer Nachmittag. Entlang der Hauptstrassen und davon gibt es viele ist ein Geschäft neben dem anderen, Dazu kommen kleine und große Einkaufzentren. Mir ist es nach wie vor ein Rätsel wie und von was die Mexicaner das machen. Aber Reinhard sagt auch, eigentlich könnte Mexico eines der reichsten Länder der Welt sein, wenn alles korrekt verlaufen würde.  

Reinhard und Lourdes.

Nicht weit von Maria in der Av. Cruz del Sur ca. 2 km entfernt ist ein gut sortiertes Radgeschäft, das Benotto-Bikes heißt und auch solche führt. Fernando Chavez hat auch ein Radhandel und fährt auch die Rundfahrt im Okt. von Guadalajara nach Puerto Vallarta (tnrimport@gmail.com) Nachmittags bei Maria kamen immer mehr Verwandte um sich von der Mutter (Abuela = Großmutter) zu verabschieden. So gegen 8.00 Uhr sind sie dann nach und nach wieder gegangen bzw. zum Busbahnhof in Tlaquepaque gefahren von wo um 9.00 der Bus zur amerik. Grenze in Laredo abging. Dort werden sie von Pattys Tochter mit dem Car abgeholt. Habe dann aus Marias Bücherei in Golo Manns „Deutsche Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts“ gelesen über die Adenauer- Zeit, das 12. und letzte Kapitel.

 

Sonntag, d. 7. März 2010

Nachts aufgestanden und Skype an Marias PC eingerichtet, damit ich morgen Abend (19.30 Uhr hier 12.30 p.m.) mit Juno telefonieren kann. Maria war um 8.00 Uhr in der Kirche. Ich habe in dieser Zeit mein Rennrad in der Fahrradtasche verstaut und wieder im Schuppen deponiert. Ob ich nächstes Jahr wieder komme glaube ich nicht, aber in 2 Jahren wahrscheinlich. Ich würde aber auch gerne mal wieder die o.g. Rundfahrt, wie 2000 fahren. Damals bin ich in meiner Altersklasse 5. geworden.

Nachmittags waren wir zum Essen bei Luis und Susanna eingeladen, deren zwei Töchter und zwei Söhne auch da waren mit ihren Partnern und jeweils 2 Kindern, habe jedem Kinderpaar einen 5 Euro-Schein als Sonntagsgeld gegeben, weil die Eltern einmal einen Euro-Schein sehen wollten, habe ihnen einen 5, 10, 20 und 50 Euro-Schein gezeigt. Ein Mädchen wird am 15. Mai 15 Jahre, das ist in Mexico ein großes Fest, wenn ein Mädchen 15 wird. Dazu geht sie in die Tanzschule, weil sie mit ihrem Vater und Großvater einen Tanz vorführen muss. Dazu trägt das Mädchen an diesem Geburtstag ein extra angefertigtes Kleid, so dass sie wie eine Braut aussieht. An diesem Nachmittag haben sie geübt ich ich habe sie gefilmt. Später sind wir nochmals ins Zentrum gefahren, dort war ein Tanzfest, aber wir waren zu früh, die Musik war noch nicht da.

 

Montag, d. 08.März 2010

Habe Christiane Posl direkt und über Volker Kutschera, der dann bei Posl in Ueberau angerufen hat, nochmals eine Mail geschickt. Sie fliegt also doch heute nach Hause. Raimund Posl geht es besser.

Sie hat ihr Ticket nicht umändern lassen können. Sie holt mich also morgen ab in San Francisco.  

Nichten und Neffen von Maria.

Da auf Marias PC die Webcam nicht funktioniert, habe ich mein Netbook per Kabel an ihren Router angeschlossen und kann nun auch von hier ins Internet ohne Hotpoint.

Bin ab 1.00 Uhr ins Zentrum gelaufen und war um 1/2 5 wieder zu Hause. Was mich immer wieder überrascht sind die vielen kleinen Geschäfte und Werkstätten, fast in jedem Haus, neben den Kaufhäusern und den Einkaufszentren, und überall Menschen über Menschen. Und alle Strassen voller Autos. War auch wieder in der Markthalle, die größte überdachte der Welt, mit einem Riesenangebot, man kann hier alles kaufen, was man sich denken kann, einschließlich Essen und trinken. Man muss es gesehen haben sonst ist es nicht vorstellbar.

Um kurz vor 7.00 haben wir dann geskypt, Silke, Thomas und Juno 15 min lang, das war eine tolle Erfahrung.

Später fand mich Richard Roos auf Skype mit dem ich dann auch noch sprach und ihn sehen konnte.

Habe dann weitere bekannte auf Skype gesucht und gefunden, auch Richard Schäfer. Maria kam mit Halsweh nach Hause, so dass wir nicht mehr essen gingen.

Dienstag, d. 09.März 2010

Christiane wird mich abholen in San Francisco hat sie mir gemailt. Mal sehen ob ich mitkomme mit der US (United States) oder der MEX (Mexicana), die beide mit Lufthansa in der Star Alliance verbunden sind.

Fahre mit der Tren (U-Bahn) und dem Bus zum Aeropuerto in GDL, mal sehen ob das klappt. Es ist jetzt 9.30 Uhr, um 10.30 gehe ich aus dem Haus, um 2.50 Uhr pm geht der US-Flieger oder der MEX-Flieger um 16.40 Uhr.

(T) Hat alles funktioniert, bin mit dem Tren von der Station Unidad Deportiva zur Station Washington (2 Stationen weiter) dann dort rechts vielleicht 300 m zu laufen zum Kreisel am Ende der Calle Enrique Diaz de Leon No 954. Dort ist das Busunternehmen ATASA, das für 10 $ ( = 55 euro-ct) zum Aeropuerto fährt, jede volle Stunde von 5 a.m. bis 11 p.m. von Montag (Lunes) bis Samstag (Sabado). Die Benutzung der Tren kostet 6 $ (!). man zieht am Ticketautomaten eine Münze, mit der man dann durch die Drehsperre geht. Außerdem steht an jeder Station ein Wachmann bzw. -frau.

Der Bus fuhr auch am Hotel Mesa Carlton (min 25 Stockwerke) an der Kreuzung AV Ninos Hereos/ ? vorbei, in dem ich 2000 gewohnt habe. Der Bus hält auch unterwegs z. B. An der Kreuzung AV Calzado Lazaro Cardenas mit der Strasse nach Chappala und 7 km vor dem Flughafen auf der Strasse dorthin. Auch am Hotel Hampton ca. 6km vor oder nach dem Flughafen Oder an jedem anderen Punkt kann man den Bus anhalten lassen und aussteigen. Allerdings fuhr der Bus nicht zum Terminal 1 sondern hielt am Terminal Terrestre, von dort sind es ca. 300 m zum Terminal 1, wo die internationalen Flüge abfliegen. Wenn man also mit dem Bus nach GDL fahren will, muss man zum Terminal Terrestre laufen. Ausgang Terminal 1 nach rechts, dann nach 150 m nach links, nach weiteren 50 m nach rechts zum Terminal Terrestre, durch den Warteraum mit Bar, dort steht der Bus.

Im Terminal 1 war auch ein freier Hotspot, so dass ich mein Netbook benutzen konnte und mail an Maria und Christiane schreiben konnte, ist das nicht fantastisch.

Hatte mir beim Check-In bzw. am Ticket-Schalter keine Bordingcard (die Tickets werden einbehalten) geholt, das musste dann der Flight-Manager beim Bording nachholen. Schreibe diese Zeilen an Bord der US auf dem Weg nach Phoenix in Arizona. Habe mir einen freien Platz am Fenster gesucht und kann unter mir Flüsse und Seen sehen, aber ist nicht ganz klar, sondern leichte Wolkenschleier, auch Orte und Strassen kann ich erkennen, wenn ich mit dem Fernglas schaue.

In Phoenix hatte ich Probleme, musste auschecken, durch die Imigrations-Kontrolle, habe den grünen Zettel erst dort bekommen und ausgefüllt, hatte nicht auf die Bording-Zeit geachtet und das Gate, beides stand auf der Bordkarte, die ich schon GDL erhalten hatte. Das überprüfen des Gepäcks dauerte endlos, dadurch musste ich schließlich rennen und rannte noch an das falsche Gate, musste fast den ganzen Weg zurück rennen und schaffte es als Letzter 5 Minuten vor Abflug, aber sie hatten mich schon vermisst beim Bording, das ist gerade noch mal gut gegangen. Habe dann versucht Christiane eine SMS vom Handy aus zu senden, hat nicht funktioniert. Auch telefonieren konnte ich nicht, Anzeige “Nur Notrufe“. Ist mir erstmal unerklärlich, muss ich noch überprüfen, da ich Roswitha ja eine SMS von Mexico aus geschickt habe.

In SFO habe ich versucht am normalen Münztelefon Christiane an zu rufen, hat nicht funktioniert.

Dann habe ich ihr eine mail geschrieben und dann es mit dem Handy probiert, das dann funktionierte, was ich noch nicht erklären kann, da es ja im Flugzeug nicht ging (s.o.). Habe mich mit ihr verabredet, sie wollte so gegen 7.00 pm da sein, kam aber erst kurz vor 1/2 8, sie haben mich bei Arrive gesucht und ich stand bei Departure. Sie kamen zu viert, ihr Mann Sean und die Zwillingsmädchen Ines und Julia. Zu Hause bei Ihnen in Milpitas haben wir noch ein Glas Wein getrunken. Alle waren tot müde. Christine und die Mädchen litten noch unter dem Jetlag. Ich habe ein eigenes Zimmer mit Duschbad und Toilette. 

Christiane Posl mit Ines und Julia.

Mittwoch, d.10. März 2010

Hörte schon um 5.00 am die beiden Mädchen, habe dann geduscht und mich frisch gemacht. Noch ein bisschen mit dem Netbook gearbeitet, dann zu der Familie gegangen. Sean ging zur Arbeit und Christiane brachte die beiden Mädchen in den Kindergarten und ich lief in die nahe gelegenen Hügel zum Ed Levin Park. Um 10 Uhr haben wir uns wieder getroffen und Christiane ist mit mir zum einem „Salt pont Wildlife Refuge“ am Ende der South Bay, dem Don Edwards WR.

Dominierend zu sehen ist die Kanada Gans, aber wir haben auch den hier seltenen Golden Eagle gesehen. Dann sind wir noch zu einem Bergpark, dem Alum Rock Park zw. den Hügeln gefahren. Hier gab es auch ein kleines Museum mit ausgestopften Vögeln und lebenden Schlangen, Spinnen und Fröschen- Dort sind besonders viele Jays und Eichhörnchen.

Ach hinter Christiane wohnt Thomas ein Deutscher, der schon 1958 seiner Mutternachgereist ist, die einen schwarzen amerik. Soldaten geheiratet hatte. Er kam aus Klein Linden bei Gießen, ich habe mich am Morgen 1 Stunde unterhalten, dann leider nicht mehr wieder gesehen.  

 

Donnerstag, d. 11. März 2010

Bin mit einer Erkältung aufgewacht, die sich aber seit Samstag angekündigt hat, als bei Maria der eine Neffe ständig geschnupft hat und Maria am Montag auch krank war. Im Flugzeug haben auch etliche ihre Bakterien verstreut, davon werde ich auch meistens angesteckt. Außerdem war es in San Francisco wesentlich kälter als in Mexico und ich stand wegen dem Warten mindestens eine halbe Stunde im Freien.

Christiane ist mit mir an die Küste nach Santa Cruz gefahren. An zwei verschiedenen Orten. Sie sagt das macht sie öfters. Sie hat heute Geburtstag, wird 38 und hat von ihrem Mann eine Canon 450 D bekommen, die hier etwas billiger ist als bei uns, ca.. 550 $ (400 \). Vielleicht hole ich mir auch noch eine in New York bei B+H meint Christiane. Dann sind wir noch in einer Apple-Farm vorbei gefahren um Apple-Pie zu essen. Wir haben den ganzen Tag immer wieder gemeinsam Vögel beobachtet u.a. haben wir den American Robin (Rotkehlchen) und den Black Phoebe gesehen. Ich hatte gestern ein Vogelbestimmungsbuch gekauft, das ich Christiane mit einer Widmung zu ihrem Geburtstag geschenkt habe. Abends sind wir noch beim Supermarkt vorbei gefahren, ich habe die Rechnung (50$) bezahlt, aber es war auch viel für mich dabei, auch Saft gegen die Erkältung. Bin dann um 9 ins Bett

Sean und Christiane

 

Freitag, d. 12. März 2010

Um 5.00 wach geworden. Christiane brachte mich an den Amtrak-Bahnhof in Fremont. Von da aus bin ich für 10.20 $ nach Emeryville (Abfahrt 7.09, Ankunft 7.52)gefahren. Das war sicherlich einfacher als mit dem Auto. Das Ticket für den California Zephyr hatte ich schon online geordert. Die Bestätigung muss man ausdrucken, darauf ist ein Barcode, den ein Automat in den Bahnhöfen erkennt indem man ihn einscannt und er ein Ticket ausdruckt. Beim Abschied haben beide Mädchen geweint, nachdem sie mich vorher schon abwechselnd an der Hand geführt hatten. Julia hatte sowieso schon den ganzen morgen geweint, Christiane meinte, dass das wegen meinem Abschied sei, sie sei eine ganz feinfühlige In Emeryville hatte ich bis 9.50 Aufenthalt. Dann fing es an zu regnen – nachdem ich zwei wunderschöne sonnige Tage mit Christiane und den beiden Mädchen erlebt hatte- ich dachte eigentlich, dass das Lied „Its never rain in California“ auf Tatsachen beruhe.

Es regnete dann weiter und bei der Überfahrt der Sierra Nevada ging er in Schnee über. Es war sehr romantisch aber mit Schnee hatte ich nicht gerechnet auf dieser Reise.

Im Übrigen ist es mit der Jahreszeit wie bei uns, die Laubbäume treiben jetzt aus, es blühen die jap. Kirchen und in Richtung der Sierra die Schwarzdorn. An der Küste gibt es auch südliche immer grüne Bäume, wie Mango, Zitronen, Orangen und Palmen. In Richtung Sierra Nevada gibt es dann überwiegend Kiefern und in der Sierra Fichten. 

Schnee in der Sierra Nevada.

Nach der recht geringen Menge Altschnee und dem Schnee auf den ab und zu sehenden Strassen zu urteilen musste es sich auch um einen verspäteten Wintereinbruch handeln

In Reno kamen wir ausder Sierra Nevada und auch der Regen hörte auf und es kam die Great Basin Wüste, erst Steine und dann nur noch Sand. Zwischendurch auch ab und an ein paar Wasserpfützen, wahrscheinlich vom Winterregen. Am Horizont waren immer Berge zu sehen. Während des Sonnenuntergangs war alles sandfarben auch die Büsche und die Bäume, die hinter Reno noch eine Weile gab, da wir an einem Fluss entlang fuhren. Der Zug war ziemlich komfortabel, man hatte ausreichend Platz, eine Bein- und Fußauflage und auch einen Tisch, wie im Flugzeug. Ja und man hat einen Stromanschluss, so dass man mit dem Netbook oder auch einem sonstigen Gerät arbeiten kann z.B. einem tragbaren CD-Player..

(T) Habe aus der Station sehr viele Fahrpläne von interessanten Bahnstrecken Kreuz und Quer durch die USA mitgenommen. Es gibt also außer der, die ich gerade befahre noch weitere Möglichkeiten so z.B. von New York nach New Orleans Amtrak bietet auch Themenreisen mit Übernachtungen an. Informationen und Reservierungen auch in deutsch gibt es bei www.amtrak.com.

Kurz nach 6 Uhr wahr es dann ganz dunkel und ich zog die Vorhänge im Zug vor Laut Fahrplan müsste der Zug um 3.45 am in Salt Lake City ankommen. Da hier Mountain-Time herrscht muss man die Uhr eine Stunde vorstellen, d.h. Während ich das schreibe habe ich gerade mal die Hälfte nach SLC zurück gelegt.

 

Samstag,d. 13. März 2010

Der Zug hatte fast eine halbe Stunde Verspätung, bin nach 18 Stunden Fahrt in Salt Lake City angekommen. Richard und Anne Roos haben schon auf mich gewartet, um 4 Uhr am Morgen. Die Fahrt zu ihrem Haus in Morgan dauerte etwa 1 Stunde. Die Berge rundherum sind noch mit Schnee bedeckt und um ihr Haus herum liegen auch noch Schneereste.  

Familie Roos in Utah.

Ich bin dann nicht ins Bett, was wahrscheinlich ein Fehler war, die Erkältung ist nämlich voll ausgebrochen. Anne und Richard fuhren mich später in der Gegend herum, aber mir fielen die Augen zu. Um 12.00 haben wir dann mit Richard Schäfer geskypt, aber meine Stimme wurde immer heiser, und ich bin dann gleich ins Bett. Anne ist eine ganz liebe sie hat mit Tee gemacht und ganz viele Medikamente zur Verfügung gestellt. Aber wie immer bei einer Erkältung meine ich dass es mit Medikamenten 7 Tage und ohne 1 Woche dauert. Bin dann nach dem Abendessen gleich wieder ins Bett und schlief relativ gut bis spät in den Morgen.

 

Sonntag, d. 14. März 2010

Nach dem Frühstück bin ich 2 Stunden gelaufen, was mir ziemlich schwer fiel, danach bin ich wieder ins Bett. Und auch abends wieder gleich nach dem Essen.

Anne und Richard Roos haben ein großes Haus an der Hauptstrasse von Morgan, das knapp eine Autostunde von SLC entfernt liegt. Sie haben 9 Pferde, 1 Ziege, 2 Hunde, 7 Katzen und einen Gockel. Ihre Tochter Stephanie, die Biologie studiert und beim Sheriff jobt ist eine große Pferdeliebhaberin, die auch an Westernreit-Turnieren teilnimmt. Sie ist jetzt 26 Jahre alt und hat ihre Wohnung im Keller des Hauses. Ich selbst wohne im Gästezimmer mit eigener Dusche und WC. Über das Wochenende war Stephanie auch auf einem Wettrennen und kam erst am Abend wieder.

Anne und Richard sind beide 55 Jahre alt und haben sich in der Tanzstunde bei Senzer in Mainz kennen gelernt. Richard hat bei der Fernseh GmbH in Darmstadt, Elektromechaniker gelernt, Die haben ihn auch nach USA geschickt und später als die Fernseh von Philipps übernommen wurde entlassen.

Da ist er hier geblieben und hat jetzt einen hochwertigen Job bei einer Firma die Navigationsgeräte für Flugzeuge baut.

 

Montag, d. 15.März 2010

Eigentlich wollte ich ja hier nur 2 Tage bleiben und heute früh mit dem Zug weiterreisen.

Aber da meine Gastgeber so lieb zu mir sind, bleibe ich jetzt bis Mittwoch. Anne hat mich mit dem Auto nach Downtown SLC gebracht. Dort bin ich 6 Stunden herum gelaufen und mir alle wichtigen Gebäude angeschaut. Und das ist eine ganze menge, man muss nämlich wissen dass SLC die Hauptstadt der Mormonen ist und Utah eine Gründung von ihnen.

Und sie haben in SLC eine Menge imposante Gebäude in den 150 Jahren seit der Gründung gebaut, allem voran der Temple Square mit allen wichtigen Gebäuden der Church of Jesus Christ of Latter-day Saints, der Heiligen der letzten Tage, wie sie sich nennen. Besonders hervorzuheben, der Tabernacle mit dem Chor und Orchester der Mormonen. Hervorzuheben ist auch die Family History Library, wo über 2 Millionen  

Church of Jesus Christ of Latter-day.

Dokumente zur Ahnenforschung aufbewahrt werden. Ich habe mir noch das Rio Grande Depot angeschaut und bin durch den Gateway gelaufen mit seinen über 100 Shops und dem Olympic Lagacy Plaza anlässlich der Olympischen Winterspiele 2002 hier. Auch das Utah State Capitol, das auf einem Hügel über Down Town liegt habe ich mir näher angesehen. Alle wichtigen Gebäude sind mit dem hellen fast weißem Utah Granite gebaut.

Richard hat mich dann dort abgeholt, wo mich Anne am morgen abgesetzt hatte und ich hatte einen ruhigen Abend.

 

Dienstag, d. 16. März 2010

Richard hat sich wegen mir extra einen Tag Urlaub genommen und die beiden fuhren mit mir nach Park City ins Olympia Center, wo 2002 wesentliche Teile er Winterspiele stattfanden.

Anschließend sind wir noch einmal an den Grossen Salzsee gefahren, weil ich den unbedingt sehen wollte. Das Wasser ist mit 14% 3x so salzig wie Meerwasser.

Mittags waren wir Pancakes essen mit Blueberrys und Sahne. Abends habe ich dann alle 3 zum Mexicaner eingeladen. Ich habe ein großes Steak gegessen. (T) Das ganze hat 45 $ gekostet, Anne hat gemeint der Tip (Trinkgeld) müsste 15 $ sein, was m.E.mit 30 % etwas zu viel war, normal ist 15 – 20 %). Wenn man mit Kreditkarte bezahlt, wird erst nach Eingabe der Karte der normal Preis ausgedruckt, der Tip wird dann von einem selbst eingetragen und unterschrieben. Gibt man keinen Tip ein so unterschreibt man sicherheitshalber direkt unter den Betrag, damit niemand später nachtragen kann.

 

Mittwoch, d. 17. März 2010

Bin um 2.30 am aufgestanden, die beiden haben mich zum Amtrak-Bahnhof in SLC gefahren. Der Zug fuhr pünktlich um 4.10am ab. Das Ticket musste ich am Schalter abholen, obwohl ich eine Reservation hatte. Ein Scan-Automat (Quick-Track self-serve Ticketing kiosk) war nicht vorhanden, was ich später auch im Fahrplan sah.  

In Park City mit der olympischen Flamme.

 (T) hier muss einmal etwas über den Fahrpreis geschrieben werden. Es ist möglich online zu buchen über www.amtrak.com Dabei habe ich festgestellt dass die Fahrpreise für die einzelnen Tage unterschiedlich sind. Das ganze ist sogar so spektakulär, dass er innerhalb weniger Minuten geändert wird. Das trifft auch für den Bonus zu, den ich als über 62jähriger ohne Nachweis in Anspruch nehme. Wer also auf den Preis achtet kann bei Wahl des Tages bzw. frühzeitiger Buchung Geld sparen.

Nach der Abfahrt von SLC in Richtung Südosten geht die Fahrt weitestgehend durch Wüstengebiet und später durch die Rocky Mountains.. 

Fahrt nach Osten durch die Rocky Mountains.

Steine soweit das Auge reicht.

Nach Green River geht die Fahrt durch den Ruby Canyon, durch den sich zeitweise auch ein Fluss schlängelt. Green River liegt auf 4000 m und an den Hängen sind noch Schneereste. In den wenigen Dörfern die durchfahren werden, sieht man viel Mobilheime, nicht zu verwechseln mit unseren Wohnmobilen, die ja einen Motor haben, während die Mobilheime gezogen werden müssen, und viel Schrott in Form von alten Autos herumliegen. In den Canyons sind sehr viele Tafelberge zu sehen, ähnlich dem Grand Canyon. Nach der Ausfahrt aus dem Canyon in Richtung Grand Junktion sieht man auch Felder und Weiden und große Rinderherden. Ein Trailer ist ein Aufleger, der von einem Pickup gezogen wird, also keinen eigenen Motor hat wie ein Wohnmobil oder Mobilhome wie die Nordamerikaner ihn nennen. Die Grenzbezeichnung zwischen Utah und Colorado habe ich nicht gesehen. Hinter Grand Junktion sind Obstbaumfelder. Ab Glenwood Springs folgt die Bahnstrecke dem Colorado River zunächst durch den Glenwood Canyon, dann durch den Gore Canyon und dann ab Granby im Fraser Canyon mit dem Fraser River. Es folgt Winter Park, das auf einem Hochplateau liegt und der Moffat-Tunnel, der 6,2 Meilen lang ist und durch den 176 Meilen Richtung Pazifik gespart wurden. Danach geht es noch spektakulär durch 29 kleine Tunnels bis es in 10 großen Schleifen hinunter nach Denver geht, das in einem großen Talkessel liegt. Denver liegt auf einer Höhe von 5280 Fuß = 1600 m. Die Vegetation ist überall sehr spärlich, am meisten verbreitet ist der halbhohe Salbeibusch, der auch überall in der Wüste zu sehen ist. Kleiner mit doldenartigen Blüten ist der Rabbit-Brush. Und auch wachsen Krüppel-Eichen, wo Wasser ist, auch Espen und Weidenbüsche. An den Hängen Kiefern und im Fraser Cayon Fichten. Ab Denver ist es dunkel.

Ach und ab und zu sehe ich Rennradfahrer, z.T. kurz/kurz, also mir wäre es zu kalt. Vielleicht liegt es auch an meiner Erkältung, die ich noch nicht ganz los bin.

 

Donnerstag, d. 18. März 2010

Hell wird es gegen 7.00 Uhr, da sind wir schon in Iowa. War aber schon einige Zeit wach. Omaha, der letzte Halt in Nebraska hatte einen heruntergekommenen Bahnhof. Beim Übergang von Colorado nach Nebraska am Abend vorher, wurde von Mountain-Time auf Central-Time, also eine Stunde vor gestellt. Mein Handy macht das automatisch.

Nebraska habe ich nur im Dunkeln durchfahren, aber Iowa ist überwiegend flach oder leicht hügelig, angebaut wird eigentlich nur Futtermais, wenn ich das richtig gesehen habe. Die Häuser bestehen aus Holzbretter und sind überwiegend weiß. Die Dächer der Nebengebäude der Farmhäuser auf dem Lande sind deltaförmig. Beim überfahren des Missouri war es noch dunkel, aber die Überfahrt über den Missisippi der die Grenze nach Illinois darstellt, habe ich schön mit bekommen. Eine Besonderheit war noch der 132m hohe Cowboy in Osceola (IA), der für ein Casino wirbt. Auch Illionois ist weitestgehend flach und die Farmer produzieren Mais.Ca.1 Stunde vor Chicago nimmt die Bebauung zu, das ländliche mit einzeln stehenden Farmhäuser verschwindet. In Downtown Chicago sind die Wolkenkratzer überschaubar. Die Union Station liegt direkt am Chicogo River. Ich bin dann zum nächsten Starbuck Coffee um zu mailen. In den Starbucks bekommt man kostenlosen Zugang zum Internet. Aber man benötigt dazu einen Namen und ein Kennwort. Wie man dazu kommt habe ich noch nicht begriffen. Im nächsten Starbuck habe ich dann gleich an der Kasse gefragt und die Bedienung hat sich angeboten zu helfen. Sie hat dann wohl ihren Namen und ihr Password eingegeben, so dass ich mailen konnte. Roswitha ist wieder zu Hause. Richard Schäfer fragt Richard Roos, wie es mir geht und bekommt Antwort. Kirsten will auch wissen, wie es mir geht, Emma ist immer noch nicht ganz gesund.

Ich habe mich dann entschlossen mit dem Amtrak-Train weiter zu fahren über Pittsburgh – auf der Route nach Washington- nach Lancaster – auf der Route nach New York. Dazu habe ich am Ticket Schalter zwei Tickets bekommen für 161 $. Habe vergessen meinen Senioren Bonus einzufordern. Außerdem wurde meine Mastercard nicht akzeptiert, so dass ich mein Bargeld hinlegen musste. Die ganzen Tage wurde sie genommen. Muss morgen in Pittsburgh gleich bei einem Einkauf probieren, nicht dass ich ohne Geld bin. Während ich das schreibe habe ich gerade die nächste Zeitzone zur Eastern-Time (ET) überfahren. Ich bin jetzt von meinen Lieben nur noch 5 Stunden entfernt und vom Freitag noch 21/2 Stunden.

 

Freitag, d. 19. März 2010

Der Zug kommt pünktlich um 5.00 a.m. in Pittsburgh an. Gehe etwa 300 m in das nächste erleuchtete Hochhaus. In der Lounge dieses Bürohauses ist ein Starbucks. Da gehe ich ins Internet über einen Anbieter bei dem man 2 Stunden am Tag frei hat. Musste aber meine Mastercard-Daten eingeben, um einloggen zu können. Bin mal gespannt was daraus wird. Gehe dann rechtzeitig zur Amtrak-Station zurück um nach Lancaster weiter zu fahren. Pennsylvania, das ich nun auf der Strecke über Altoona und Harrisburg befahre, ist wesentlich hügeliger als die Staaten vorher.

Auch sind hier die bewirtschafteten Flächen kleiner als vorher, das mag am ertragreicheren Boden liegen. Nach meiner Ankunft und Orientierung in Lancaster habe ich mich zunächst im Visitor-Center von Downtown schlau gemacht. Es gibt hier eine Vielzahl von Übernachtungsmöglichkeiten, die Dame im Center konnte oder wollte aber nichts über die Preise sagen. Nach einigem überlegen und studieren des reichlich vorhandenen Infomaterials entschloss ich mich dem Rat zu folgen und zu einem Bed & Breakfast Haus zu gehen. Nach einem ca. 1,5 km langem Walk in östlicher Richtung fand ich das O,Flaherty,s Dingeldein House. Das ganze Haus und seine Zimmer sind mit alten Möbeln und viel Interieur ausgestattet. Eigentlich hat man nirgends eine Ablage, überall steht etwas, aber nett arrangiert. Die Gemeinschaftsräume und die Veranda kann man benutzen, Tee, Kaffee und Cockies stehen einem den ganzen Tag zur Verfügung. Das Frühstück wird gemeinsam von allen Gästen eingenommen und ist reichlich amerikanisch. Die Besitzer Gerry und Dave Blaich sind sehr nett, Dave hat mich zum weit entfernten Bike-Rental gefahren um mir ein Rad zu leihen. Nach einem Wannenbad habe ich nach zwei Nächten im Zug und abklingender Erkältung sehr gut geschlafen.

 

Samstag, d.20.März 2010

Heute ist Frühlingsanfang und rechtzeitig scheint den ganzen Tag die Sonne, so dass ich nur mit einem T-Shirt bekleidet Rad gefahren bin. 

Amish-People auf Roller.

Zuerst bin ich in das Mennonite Information Center am Lincoln Highway. Dort habe ich einen Stammbaum gefunden, der 1967 angelegt wurde und die Genealogy von Johannes Frantz Latschar (Latshaw) beschreibt, dem 1.Sohn von Hans Heinrich Latscha, der schon 1728 als erster Latscha nach USA ausgewandert ist.

Da auf den Highways sehr viel Verkehr war, bin ich ganz schnell auf die Nebenstrassen, wo mir auch Amische in ihren Buggis begegnet sind. Ich habe viele Bilder gemacht. Direkte Bilder mögen die Amish Peoble – wie sie auf amerikanisch bezeichnet werden- nicht, das verbietet ihr Glaube – du sollst dir kein Ebenbild machen. Teilweise haben mir Amische aus ihren Buggys zu gewunken, wenn ich sie aber fotografiert habe, haben sie böse weggesehen. Habe mich auch mit einigen unterhalten. Ich dachte, ich verstehe ihren Pfälzisch-elsässischen Dialekt bez. als Pennsylvania Dutsch (besser Deitsch). Ich sprach platt, aber sie verstanden mich nicht, also habe ich mich auf Englisch mit Ihnen unterhalten. Sie fahren mit Pferde-Buggys oder Roller über die Strassen. Zur Feldarbeit haben Sie schwere Kaltblüter oder Maulesel (Mule). Einmal sah ich einen jungen Amish, Jacob Miller, der mit 8 Mauleseln geackert hat. Mit ihm habe ich mich auch freundlich unterhalten. Bin durch die Orte Strasburg, Gordonville, Soundersburg, Bird in Hand und Smoketown gefahren und mir etliche Freilichtmuseen angesehen , die über die Amische berichten. Überall wird man darauf hingewiesen, dass man die Amische nicht fotografieren soll, obwohl die Nicht-Amische ihr Geschäft mit Ihrer Lebensweise und Kultur machen und die Touristen auf sie loslassen. Das ganze gestaltet sich m. E. ziemlich brutal, auf der einen Seite der Highways leben die Amische in ihren Farmen, auf der anderen Seite sind die großen Einkaufszentren und Malls mit ihren riesigen Parkplätzen, der Verkehrsstrom reist nicht ab. Zum Glück gibt es auch ruhige Überlandstrassen, die ich bewusst gesucht und gefahren bin. Aufgrund dieser Situation ist die Beibehaltung der Amische an ihrer alten Lebensweise umso bewundernswerter.

Abends bin ich in die örtliche Hausbrauerei, der Lacaster Brewing Company zum Biertrinken. Dort habe ich natürlich wie überall Leute getroffen, die deutsche Vorfahren haben (80 % hier) und die ein bisschen deutsch können, weil sie das einige Jahre auf der Highschool gelernt haben- Lediglich diejenigen, die selbst erst aus Deutschland eingewandert sind sprechen perfekt deutsch. Aber mein Englisch ist ja auch nicht gut, die meisten verstehen zwar was ich sage aber ich habe Schwierigkeiten, weil die meisten zu schnell und mit amerik. Slang sprechen. Deshalb weise ich immer vor einem Gespräch darauf hin, dass ich aus Germany komme, mein Englisch nicht so gut ist und dass sie bitte langsam sprechen sollen. Einige beachten das wie z.B. der Brian Schmidt, den ich im Brauhaus getroffen habe oder Mike Latscha, den ich am Sonntag getroffen habe. Aber die meisten fallen schnell in ihre Sprechweise zurück und ich verstehe nur den Zusammenhang und nicht die einzelnen Worte. Aber ich muss sagen, mein Gehör wird ständig besser “ its learning by doing“.

 

Sonntag, d. 21.März 2010

Wieder ist ein herrlicher Frühlingstag. Nach einem guten amerik. Frühstück u.a. mit 4 Pfannkuchen mit Ahorn-Sirup fahre ich Richtung Manheim, ca. 18 km von meinem Quartier. An der Adresse von Michael (Mike) Latschar, der mir gemailt hatte er würde meinen Besuch erwarten, auf meine Frage ob er der aus Manheim sei und mir seine Adresse zumailen möchte, nicht mehr geantwortet hatte.

So fuhr ich weiter bis zur Ortsmitte und suchte dann die 2. Adresse von Andrew Latschar, dem ich auch einen Brief geschrieben hatte, sich aber auch nicht gemeldet hatte. Ich musste wieder lange nach außerhalb in Richtung Litiz fahren bis ich das Haus in einem kleinen Wäldchen fand. Hier wohnte Mikes geschieden Frau mit ihrem 2. Mann, der übrigens ein hilfsbereiter Typ ist, mir mehrmals den Weg anzeigte. Andrew Latschar ist ihr Sohn, der aber mittlerweile in Annapolis in Maryland wohnt. Sie konnte sich aber an meinen Brief erinnern und hat ihren Sohn angerufen. Dieser rief dann seinen Vater Mike an. Zwischenzeitlich fuhr ich dann weiter in Richtung wo er wohnte. Als ich dort ankam, kam er gerade mit dem Auto von der Kirche und erkannte mich sofort. Er ging mit mir in seine Wohnung, eine derartige Unordnung hatte ich noch selten gesehen, alles war bedeckt mit Papieren, Zeitungen und sonstigem, er entschuldigte das mit einer Krankheit aber ich konnte das in uns. Weiteren Zusammensein nicht lokalisieren. Wir luden mein Rad in sein Auto und er fuhr mit mir zu einem Lokal, wo er mir ein Mittagsmenü spendierte.

Als wir wegfahren wollten kam seine geschiedene Frau mit ihrem 2. Mann vorbei, wahrscheinlich um sicher zu gehen, dass wir uns gefunden haben. Die beiden hatten sich wohl jahrelang nicht gesehen, denn Mike sagte mir anschließend er hätte sie fast nicht wieder erkannt (recognized) Später konnte ich dann aus den Unterlagen mit den Family-Trees, die er mir übergab erkennen, dass sie mindestens seit 1992 geschieden sind. Er selbst aß nur einen Salat, da er in der Kirche schon gegessen hatte.

Ich schlug beim essen richtig zu und ich muss sagen, mir hat es trotz amerikanisch geschmeckt, hatte ich doch seit SLC keine richtige Mahlzeit mehr gegessen, sondern immer nur Kleinigkeiten bzw. was mir Anne von SLC mitgegeben hatte. Dann fuhren wir weiter zu Mikes Mutter, die mit 81 Jahren alleine in Leola lebt. Weiter ging es dann zu Hellers Church mit Friedhof, wo Mikes Vater und noch mehr Namensvettern beerdigt sind. Hier trafen wir Ronald (Ron) Steller, eine lustige Haut, der einige Brocken in Pfälzer Dialekt sprechen konnte, seine Vorfahren kommen aus Bennhausen in der Nähe von Kirchheimbolanden, Man muss sich sehr konzentrieren, sie sprechen die deutschen Ortsnamen nämlich im amerikanischen Slang aus.

Er zeigte uns die Kirche – eine Salem Evangelical Reformed Church – was immer das für eine ist?  

Mike Latschar, ein Verwandter.

Es gibt hier eine Vielzahl von Kirchen, ich habe fast den Eindruck jeder hier hat seine eigene Kirche. In erster Linie gibt es Baptisten, Episkopale, Methodisten und Mennoniten. Die Kirchen sind auch Versammlungstätten verschiedener Aktivitäten innerhalb der Gemeinden Es gibt hier Gruppenräume für Jung und Alt, Spielzimmer, Musikzimmer, Pastorenzimmer, Büros u.a. Ron ist Küster würden wir sagen, außerdem Auktionator und Barber. Er schnitt mir dann in seinem Shop die Haare. Mike lachte sich kaputt. Später gingen wir in sein Haus, das eher einem voll gestopften Museum glich als einem Haus in dem man wohnen konnte. Jeder Platz an der Wand, in und auf den zahlreichen Schränken und Ablagen auf dem Boden, der Terrasse, eigentlich überall Altes und Mitbringsel aus aller Welt – auch z,B. eine Menge Hummelfiguren oder dutzende Pfannen an der Decke. Ich habe den Eindruck, die Amis können nichts wegwerfen, man muss so was gesehen haben, man kann es kaum beschreiben. Dazu kommt noch die Fettleibigkeit, Don ist schon dick, aber gegen sein Frau June, einfach nicht beschreibbar. Aber nette freundliche Menschen. Zur Kleidung der Amis ist zu sagen, dass sie überwiegend bequeme – um nicht zu sagen schlampige Sachen sagen. Auf meiner Fahrt habe ich viele, nicht nur junge Menschen gesehen, die Badeschlappen und kurze Hosen oder Röcke trugen, obwohl es noch Winter und m.E. noch sehr kalt war. überall in den Ecken lagen noch Schneereste, auch hier in Lancaster.

 

Montag, d. 22. März 2010

Nach dem Frühstück habe ich am Amtrak-Bahnhof mein Ticket für morgen geholt.

Als ich zurückkam, kam gerade auch Russel Latschar, Großcousin von Mike an. Er hatte mich noch gestern Abend angerufen nachdem er von seinem Bruder Glenn, der wiederum von Mike über mein Dasein verständigt wurde. Er blieb 1 1/2 Stunden. Meine Bitte langsamer zu sprechen kam er leider nicht nach, so dass ich nur die Hälfte verstand. Er war auf jeden Fall 1958/59 mit einem Transportcorps bei der Army in Bamberg und Schweinfurt stationiert. Da es den ganzen Tag mehr oder weniger regnete, war es leider nichts mit Rad fahren. Brachte dann mittags das geleaste Rad zurück mit Schirm und Umhang, dabei bekam ich noch einen Platten. Zurück bin ich dann gelaufen. Habe bei SUBWAY einen halben amerik. Sandwich gegessen und mir im Einkaufgeschäft für morgen 2 Bananen und Wasser gekauft. Auf dem Weg von der Innenstadt zu meinem Quartier wohnen in den alten Reihenhäusern nur noch Schwarze und Lationos. Erst in den einzeln stehenden Häusern leben wieder Weise. In den westlichen Ausfallstrassen stehen lauter alte herrschaftliche Gebäude auf großen Grundstücken, hier wohnte auch der einzige amerik. Präsident aus Pennsylvania James Buchanan.

 

Don Steller, der Hairdresser.

Dienstag, d. 23.März 2010.

Früh wach geworden. Habe in meinen Stammbaum die neuen Daten, die ich von Michael und dem Information Center bekommen habe eingegeben. Nach dem Frühstück zum Bahnhof gelaufen. Um 10.32 a.m. nach New York gefahren. Dort um 1 pm angekommen. Auf die Frage wie ich zum JFK Airport komme, hat mich der Amtrak-Mann zu dem Shuttle-Bus außerhalb der Station geschickt , den ich aber auf der Straßenebene nicht gefunden habe.
(T) Erst nach mehrere male Fragen wurde ich in die Pennsylvania-Station zurück geschickt zur NYC Subway mit der ich dann über Woodside und Jamaica (3,75 $) fuhr, wo ich zur AirTrain JFK wechselte um dann im Cicle (5 $) zum Terminal 1 (Lufthansa) zu fahren. Hier eingecheckt – Aussage Flugzeug überbucht, das höre ich immer - mit dem Flieger um 17.00 Uhr einen Platz bekommen und auf dem Flug nach FRA. Noch bei Silke angerufen, meldete sich Thomas, er hörte mich nicht, noch mal angerufen, dann hörte er mich, das ganze hat mich 4 Euro gekostet. Diese Art zu telefonieren lohnt auch nicht. Hatte in Lancaster am Geldtelefon die Lufthansa Nr. in JFK angerufen, daraufhin öffnete sich eine Tastatur über die ich per SMS meine Bitte auf Listing zur LH Maschine geschrieben habe. Hat leider nicht funktioniert, ich war nicht gelistet, wie die Dame beim Check-in sagte, dann musste ich mein Rucksack zur Überprüfung selbst zur Kontrolle bringen.

Einen ruhigen Flug gehabt, habe ziemlich vorne links am Gang gesessen. Da konnte ich nach der Landung ziemlich schnell zum Ausgang. Da wurde ich vom Purser aufgehalten mit dem Hinweis die 1. Klasse Passagiere dürften vorher aussteigen und ich müsste warten. Ich fragte ihn, wo das stehe, er meinte das müsste nirgendwo stehen, es reichte, wenn er das sagte. Außerdem sagte er zu mir „Wissen Sie was . .? „ darauf ich „Sie mich auch!“. Dann ließ er mich doch raus.

Silke wartete schon am Ausgang A1, sie hatte vorher auf meinem Handy angerufen, der Flieger hatte ½ Stunde Verspätung nachdem er schon in NY über 1 Stunde später abgeflogen war.  

 

Erbarmen, die Hessen (Hessians) waren da. Bei den Unabhängigkeitskriegen, auf Seiten der Engländer. Aus dieser Zeit haben die Hessen den Beinamen "Die blinden Hessen", da sie an einer Schlacht vorbeimarschierten mit dem Hinweis sie hätten nichts gehört. Ja, so clever sind wir Hessen!

Bericht über die Teilnahme an den World-Masters-Games im Jahre 2013 in Turin/Italien.

Siegerehrung
Siegerehrung

 

Tagebuch der Reise zu den World-Masters-Games 2013 nach Turin vom 31.07. bis 09.08.2013.

 

Mittwoch d. 31.07.2013:
Nachdem ich das Mobil schon die Tage vorher schon reisefertig gemacht hatte, fuhr ich gegen 9.30 Uhr los. Noch in Ueberau holte ich 400 € von unserem Konto bei der Volksbank. Dann fiel mir ein, dass der Weg über die Felsnase zur Zeit.nicht befahrbar ist, da dort ein Radweg gebaut wird. Somit nahm ich den Weg über Roßdorf nach Darmstadt und dort auf der B3 nach Eberstadt auf die Autobahn Richtung Basel. Ich wäre allerdings schneller gewesen, wenn ich über das Böllenfalltor gefahren wäre, aber so ist das wenn man nicht alles bei seiner Vorplanung berücksichtigt. Die weitere Fahrt erfolgte bis Basel ziemlich reibungslos wenn man davon absieht, dass mich mein Navi vor Basel von der Autobahn herunterfahren lassen wollte. Ich hatte noch von der letzten Fahrt „Mautstraßen meiden“ gespeichert. Ich schaltete es dann aus, da die Autobahnen in der Schweiz sehr gut beschildert sind. In Neuenburg habe ich nochmals nachgetankt, da das Diesel sowohl in der Schweiz als auch in Italien teurer ist. Außerdem holte ich mir am Rastplatz kurz vor der Schweizer Grenze noch eine Vignette zur Autobahnbenutzung in der Schweiz (35€). Bis zum Gotthard-Tunnel ging es reibungslos. Vor dem Tunnel war ein Stau, es wurden per Ampel immer nur eine bestimmte Anzahl Autos hineingelassen. Mit 17 km Länge ist der Gotthard-Tunnel der zweitlängste in Europa. Als ich endlich den Tunnel befahren durfte blieb plötzlich der 3.  Wagen vor mir stehen und die Warnblinker gingen an. Es stieg dann eine ältere Dame aus und die männlichen Insassen des nachfolgenden Autos machten sich zu schaffen. Da es nur eine Spur je Fahrtrichtung gab war auf der Gegenseite auch Verkehr. Als der Gegenverkehr kurz aussetzte fuhr ich an den vor mir stehenden 3 Autos vorbei, was natürlich den Ärger der Personen in den vorderen Autos hervorrief. Ich befuhr also alleine den Tunnel. Plötzlich blieben die Autos auf der Gegenseite sten, sie bekamen alle rot, während die Ampel auf meiner Seite von grün in blinkendes gelb wechselten. Was das zu bedeuten hatte, kann ich mir nicht erklären, muss jedoch mit dem Liegenbleiben des Autos zu tun gehabt haben. Ich nehme an, dass ein Abschleppfahrzeug in den Tunnel eingefahren ist, und so lange der Gegenverkehr ruhen muss. Ich jedoch konnte problemlos durch den Tunnel fahren. Auf der Südseite hatte sich ein langer Stau gebildet. In Ghiasso benutzte ich vor dem Grenzübergang nach Italien eine Lastwagenspur, die jedoch nicht über die Grenze sondern auf einen  astwagenparkplatz führte, so dass ich nochmals ein ganzen Stück zurückgeführt wurde ehe ich dann auf der PKW-Spur über die Grenze rollte Richtung Mailand. An der ersten Mautstelle zahlte ich 2,10 €. An der zweiten Mautstelle fuhr ich wieder an eine Durchfahrt mit dem Bargeldzeichen, aber der Automat hat nicht gewechselt. Ich hatte auch das Kleingeld von 2,80 € nicht mehr. Es dauerte eine Weile bis ich alle Knöpfe probiert hatte, die dame sprach italienisch mit mir, bis ich entdeckte dass ich auch deutsch einstellen konnte. Ich konnte als lesen und hören, dass ich nicht bezahlt hätte und ich nicht aus dem Auto aussteigen sollte. Dann tauchte ein Bediensteter auf, aber auch der wollte meinen 5€-Schein nicht. Nach einer Weile öffnete sich die Schranke und die Dame rief fröhlich „Auf Wiedersehen“. So habe ich unfreiwillig gelernt wie man ohne zu bezahlen über die italienischen Autobahnen fahren kann. Bei der nächsten Stazione, schon in Richtung Torino musste man ein Biglietto ziehen und dann später vor Turin 13,60 € zahlen. Zwischendurch habe ich noch auf einer Autobahnraststätte einen Espresso getrunken (1,05 €), auf den ich mich schon sehr lange gefreut hatte. Die Zufahrt zum Campingplatz Villa Rey hätte ich ohne Navi nicht gefunden, obwohl ich ihm nicht ganz traute und viel nach Gefühl gefahren bin, da nicht an jeder Kreuzung ein Hinweis kam. Das letze Stück ist ziemlich steil und schmal. Auf dem Platz angekommen, war dort ein Fest mit Musik. Ich fand dann doch noch einen Stellplatz. Allerdings bin ich dann am nächsten Morgen umgezogen, da der Platz zu viel Sonne abbekommen hat, und als ich ankam war es schon dunkel. Bin dann um 12 Uhr ins Bett und relativ gut geschlafen bis gegen 7.00 Uhr. Habe noch Wifi eingerichtet, das aber nur in der Nähe der Rezeption funktioniert und Roswitha eine Nachricht aufs Band gesprochen. Sie war bei Kirsten und hat dort geschlafen, was sie mir am nächsten Morgen per SMS und e-mail schrieb. 

 

Donnerstag, d. 01.08.2013

Habe hier ein Paar angesprochen, das einen Stadtplan von Turin studierte, Hatte mir kurz vorher vom Rezeptionisten auf italienisch den Weg zur Anmeldung erklären lassen. Ich hatte aber die falsche Adresse. Ich bin also mit den beiden mit dem Rad zur Anmeldung, die sich auch im Valentino-Park befand wo auch die Radrennen stattfinden. Die Zwei sind ein Schweizer Ehepaar aus dem Emmental bei Bern. Sie nimmt an
den Wurfdisziplinen in der Leichtathletik teil. Er fungiert als Betreuer. Die Anmeldung wimmelte von Sportlern, dass soviel daran teilnehmen würden, hätte ich nicht gedacht. Nach scannen des Passaporte und der Lizenz und einem mit einer Cam gemachten Portrait-Foto, bekam man einen Accreditations-Pass als Competitor (Wettkämpfer) mit dem Bild, dem Namen, der Aufschrift GER und Cycling (Radfahren). Danach bekam man noch einen Rucksack mit einigen Werbegeschenken und ein T-Shirt mit Event-Aufschrift. Ich fuhr dann noch  an den Sponsorbuden vorbei. Da waren auch die Stadt Nizza (Ausrichter der European-Master-Games 2015) und Aukland (World-Master-Games 2017) vertreten. Von Aukland gab es noch ein T-Shirt in weiß und schwarz zur Auswahl. Bin dann am Po entlang zum Piazza Vittorio Veneto und dann  durch die Arkaden zum Piazza Castello. Auf dem Rückweg zum Campingplatz bin ich noch am Radstation vorbeigefahren, wo ab morgen die Bahnwettbewerbe stattfinden. Bin dann abends mit dem Rennrad zum Valentino-Park, aber ein trainieren ist schlecht möglich, da zu viel Leute herumlaufen. Bin dann am Po entlang gefahren. Bin gegen 10Uhr zu Bett gegangen, relativ gut geschlafen, um 6.30 Uhr durch das Herumgelaufe mit Holzabsätzen meiner Nachbarin. 
 

 

Freitag, d. 02.08.2013 

Werde heute 72 Jahre alt!

Bin dann später umgezogen, dadurch habe ich jedoch am Abend die Partymusik deutlicher gehört. Hier findet wohl alle 2 Tage eine Party statt, denn als ich ankam war auch schon eine. Roswitha und Kirsten haben auf meinem Handy angerufen um mir zum Geburtstag zu gratulieren, jedoch aufgrund eines schlechten Empfangs nur kurz, habe sie gebeten per e-mail mit mir Kontakt zu halten. Um 9.00 Uhr bin ich dann mit dem Rennrad 80 km gefahren. 40 km nach Osten Richtung Casale. Immer zwischen Anstieg und Po entlang, relativ flach. Um 12.00 Uhr auf dem Campingplatz zurück. Dann Mobil umgestellt. Dabei hat mich dann einer angesprochen. Er fährt in derselben Klasse wie ich. Er kommt mit seiner Frau aus Holland, lebt jetzt in Neuseeland und Australien. Seine Frau hat eine Schwester in Bonn und einen Sohn in Frankreich, die sie öfter besucht.Er will morgen früh mit mir trainieren. Er heißt John. Habe dann im Laufe des Nachmittags und
abends meine Geburtstagsmails beantwortet und 
1½ Stunden geschlafen.

 

Samstag, d. 03.08.2013

Bin mit John 80 km gefahren, dieselbe Strecke wie gestern, er ist gut drauf, immer einen Gang kleiner gefahren als ich. Zusammen waren wir mindestens 2 km/h schneller, als ich gestern. Bin dann gegen 4 Uhr in
die Stadt mit meinem Trekkingbike gefahren. Habe mir die La Fetta di Polenta  angesehen, eine Kuriosität eines Maueraufbaus, von der man meint sie ist so schmahl wie ein Stein, aber sie ist bewohnt, da auf
der anderen Seite breiter. Auch die Piazzas in der Innenstadt und die Via Roma (vornehme Einkaufsstraße mit Arkaden) angesehen. Auf der Piazza Vittorio Veneto die Aufstellung der Teilnehmer der Master Games beobachtet und viele Bilder gemacht. Den Zug Richtung Piazza Castello beobachtet, Ca. 15000 Menschen haben teilgenommen, vorwiegend Mannschaften wie Fußball, Volleyball, Basketball, Baseball, Rugby. Die meisten Teilnehmer nach meinem Gefühl kamen aus  Italien, Canada, Australien, Brasilien und Lettland aber auch Exoten wie Japan und Kasachstan waren vertreten. Soviel Menschen hatte ich nicht erwartet. Deutschland war nur schwach vertreten. Bin dann vor dem Ende gegangen und habe in der Bar "Zum Velodrom" noch ein Bier getrunken und einen Sandwich gegessen. Abends dann im Restaurant auf dem Campingplatz gefüllte Teigwaren mit Pomodore gegessen und einen ½ Liter Rotwein getrunken. Dabei Branimir aus Maribor in Slowenien kennengelernt. Er wollte mit mir deutsch sprechen. Um 10 Uhr hingelegt und bis 5.00 Uhr durchgeschlafen. 

 

Fahnen der teilnehmenden Nationen
Fahnen der teilnehmenden Nationen

Montag, d. 05.08.2013

Hurra, ich habe eine Bronzemedallie gewonnen.
Habe nur eine Banane zum Frühstück gegessen. Bin gegen 9.00 Uhr mit John zum Start gefahren. Bin die Strecke in beide Richtungen abgefahren und habe mich mit Sprints warm gefahren. Dann am Start in der 2. Reihe gestanden. Aber es hat zu lange gedauert. Dann kam der Start für mich zu überraschend. Obwohl es bergab ging habe ich vielleicht auf den ersten 300 Metern 50 Plätze verloren. Aber wenn ich voll gefahren wäre, hätte ich den Anschluss halten können. So haben wir schon in der ersten Runde eine kleine Gruppe gebildet, die mit Abstand hinterhergefahren ist. Aber wir haben noch mehrere Absplitterungen (darunter auch die von John) eingeholt, so dass wir mit etwa 15 Mann zum Ziel gefahren sind. Wurde dann im Sprint bergauf 2., nur ein 60jähriger war vor mir. Das kam nach dem Rennverlauf sehr überraschend für mich, hätte nicht gedacht, dass ich den Sprint so gut fahre, bin die letzten 150m voll gefahren, habe 2mal hochgeschaltet. Da wir abgehangen waren, habe ich nicht an einen Erfolg gedacht und bin zum Campingplatz zurückgefahren. War teilweise enttäuscht, dass es nicht besser lief aber auch glücklich, dass nichts passiert war. Im Feld gab es Stürze, aber bei uns zum Glück nicht. Erst als John mich um ½ 4 rief, ich wollte  gerade ein bisschen schlafen, erfuhr ich, dass ich noch 3. in unserer Klasse geworden bin. Er wurde nicht klassiert, obwohl er direkt hinter mir ins Ziel gekommen ist. Ich bin dann runter gefahren zum Start und habe mich auf der Result-List von der Richtigkeit überzeugt. Um ½ 9 Uhr ist die Zermonie der Medallienübergabe. Bin dann noch auf dem Rückweg am Supermarkt vorbei (Bananen, Orangen, Bier, Rotwein, Wasser gekauft) und habe einen Espresso in der Bar „Da Velodromo“ getrunken. Habe meine Medallie abgeholt und dann noch einige Bilder nach Haus gemailt.

 

 

Herbert mit Bronzemedallie
Herbert mit Bronzemedallie

Dienstag, d. 06.08.2013

Heute ist Zeitfahren über 10,4 km für alle Klassen bin um 3 Min vor 6.00 Uhr dran. Habe den ganzen Tag vergammelt. Bin dann gegen ½ 5 nach unten, habe mir die Strecke angeschaut und bin dann als 5. in meiner Klasse angekommen, ja Zeitfahren ist nicht meine Welt.

 

Mittwoch, d. 07.08.2013

Bin alleine Richtung Casale 90 km gefahren, ist gut gelaufen. Habe dann auf der Rückfahrt in Gassieo Torines die Kirche besuchen wollen, war aber zu, dafür habe ich dann auf dem Platz davor einen Cappucino getrunken und die Gazzetto dello Sport gelesen. Nachmittags dann zum Supermarkt gefahren und versucht im Radgeschäft das Sohlenequipment für die SIDI-Rennschuhe (die Stollen sind nämlich so weit abgelaufen, dass sie erneuert werden müssten) zu bekommen. Vergebens, obwohl der Verkäufer noch mit einem anderen Laden telefonierte. 

Roswitha schrieb mir ihre letzte e-mail, weil ich ihre e-mails auch unseren Töchtern zugestellt hätte, was soll man dazu sagen, da fällt einem nichts mehr ein. Ich vermute, sie hatten am Dienstag in Bischofsheim Probleme miteinander.

 

Donnerstag, d. 08.08.2013 

Früh vor acht zum Stadion Primo Nebiolo gefahren. Dort das Diskuswerfen von Adelheid, der Schweizerin angeschaut und mich mit ihm unterhalten. Sie fahren nach dem Wettkampf mit dem Mobil weiter nach Brig im Wallis, dort sei ein Thermalbad gleich beim Campingplatz. Auch die Dreispringer und 1500 m-Läufer beobachtet und mich mit einer Deutschen Frau unterhalten, deren Mann bei den 1500 m mitmachte. Er musste sich das T-Shirt mit der Aufschrift „Germany“ selbst kaufen (Armes Deutschland). Er empfahl mir über den Großen St. Bernhard zu fahren, wenn ich noch ins Simmental wollte, und nicht nochmals für die Durchfahrt eines Tunnels bezahlen wollte. Am Gr. St. Bernhard ist auch ein Autotunnel, aber man könnte mit dem Wohnmobil problemlos über die Passtraße. Gegen 10.00 Uhr es leicht zu regnen an, das jedoch in ein Gewitter ausartete, so dass ich naß wurde obwohl ich unterwegs einen Abstecher in eine Bar machte und ein Espresso trnk und ein belegtes Brötchen mit ?Käse und Tomaten aß. In der linken Ecke des Küchenfensters regnet es rein (Abdichten). Habe mich dann später mit einem 40jährigen Gewichtheber aus Lauf unterhalten, er war auch in Edmonton/Canada. Er ist mit Frau und zwei Buben unterwegs. 

 

Freitag, d. 09.08.2013

Heute ist um 10.30 Uhr das Straßenrennen es sind ca. 50 km und 5 Runden auf der abgesperrten Straße. Gegenüber gestern ist die Strecke entschärft. Ein Anstieg ist herausgenommen. Wahrscheinlich zu gefährlich, nachdem es gestern mitten im Rennen gewittert hat und nochmals spät abends. Bei Aufpumpen fragte mich ein Nachbar aus DGF ob ich eine Pumpe für Autoventile dabei hätte. Es stellte sich heraus, dass er die Wurfdisziplinen und Stabhochsprung macht. Im Speerwerfen hat er die Goldmedallie. Ein 2. kam hinzu, wie sich herausstellte ein ehemaliger Radrennfahrer aus Frankfurt namens Urban, der jetzt in München wohnt und hier bei den 75jährigen 10-Kampf, Dreisprung und Hürdenlauf macht. Er hat einmal Bronze, sonst wurde er immer 4. (auch ärgerlich). Schon in der 1. Runde fuhr ich in ein Schlagloch so dass sich mein Lenker nach unten verzog, zum Glück konnte ich gerade noch einigermaßen ziehen, aber ideal war das nicht. In der 2. Runde wurde ich aus einer Rechtskurve getragen und konnte gerade noch einen Crash an der Bordsteinkante vermeiden. Aber der Schwung war hin und ich wurde aus der Gruppe abgehängt, wir bildeten mit zeitweise 9 Mann eine 2. Gruppe. Im Endsprint puschte ich Jan mit Rufen, aber es nutze nichts. Er wurde bei den 70jährigen 5.(Gesamt 18.) und ich 6.(20.) Die ersten vier waren vorn dabei. Petr Vatlach (der Deutsche aus Tschechien), der beim Zeitfahren 3. wurde, wurde diesmal 4. Mein Vorhaben in der 1. Gruppe (15 Mann) zu bleiben ist wieder misslungen. Bin dann Richtung Campingplatz, habe noch in der Bar von gestern einen Cappucino getrunken und ein belegtes Brötchen gegessen. Dabei ist mir eingefallen, dass ich ja noch den Transponter abgeben musste, wegen der Kaution von 10 Euro. Kam dann noch zur Siegerehrung und habe Gary Ulmer, den Vater von Sarah Ulmer der Weltmeisterin aus Neuseeland (sie war auch da) kennengelernt, der die Klasse 75 Jahre, als Gesamtfünfter gewonnen hatte. Mit Jan zurück gefahren und Marian hat dann noch Fotos von uns beiden gemacht und wir haben Bier zusammen getrunken. Abends mit Günther Urban, dem ehemaligen Radfahrer aus Frankfurt auf der alle 2 Tage stattfindenten Party auf dem Campingplatz gewesen, 3 Bier getrunken und lange und interessant unterhalten. Er ist 1934 geboren also 79 Jahre alt. Er war im Krieg 3 Tage verschüttet, alle um ihn herum sind gestorben. Am nächsten Morgen hatte ich dann einen schweren Kopf.   

 

Samstag, d. 10.08.2013 

Nachdem ich gestern schon bezahlt hatte (225 € für 10 Tage), bin ich gegen 7.00 Uhr weggefahren Richtung Aosta. Bin dann über die Paßstraße des Großen St. Bernhard in die Schweiz gefahren. War eine großartige Fahrt, man muss mit dem Wohnmobil nicht durch den Tunnel fahren. Hinter Aigle wurde es ein bisschen chaotisch mit dem Verkehr, außerdem ging mir der Diesel langsam aus, was sich jedoch in Zweisimmen auflöste. Ich fuhr nämlich das Simmental hinauf, dabei fuhr ich durch Saanen und Gstaad, zwei Schweizer Luxusdörfer. Ich fuhr dann bis Erlenbach, der wahrscheinlichen Heimat von HansHeinrich Latscha, meinem Stammvater, der um 1700 aus Erlenbach mit seiner Familie weggegangen ist. Heute gibt es im Ort keine Latscha mehr. Ich besuchte die Kirche und das Museum, das im Argensteinhaus untergebracht ist. Dabei erfuhr ich u.a., dass 1665 das halbe Dorf östlich des Baches abgebrannt ist. Vielleicht war das ein Grund des Weggangs, neben der Uneinigkeit mit Jakob Ammann (geb. 1644), dem Gründer der Amiche, der auch in Erlenbach geboren und in dieser Zeit dort gewohnt hat. Habe dann noch einen Ziegenmarkt in Erlenbach erlebt. Bin dann weitergefahren nach Bad Bellingen, bin dort 2 ½ Stunden im Thermalbad und Sauna gewesen um dann auf dem Stellplatz zu übernachten. Auf dem dortigen Platz des Rewe-Marktes fand eine Fete statt. Am nächsten Morgen ins benachbarte Neuenburg gefahren um dort zu tanken und zu frühstücken. Auf dem Heimweg bin ich nach Weisenheim am Sand zum Haus von Otto Raab gefahren. Habe dann in der Nachbarschaft erfahren, dass er im Frühjahr 2013 gestorben ist. Haus und Hof sahen wie bei den früheren Besuchen die letzten 10 Jahre verlassen aus. Bin dann noch auf den Friedhof und habe das Grab besucht in dem auch seine Eltern liegen.